
Streikunterstützung für Charité Facility Management (CFM)
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WAS IST PASSIERT?
Seit der Ausgliederung der Charité Facility Management (CFM) aus der Charité erhalten die über 3000 Beschäftigten in Reinigung, Küche, Sterilisation, Krankentransport, Sicherheit, Logistik, Handwerk und Gebäudemanagement ca. 20% weniger Lohn als ihre Kolleg:innen an der Charité – teilweise über 800€ weniger pro Monat! Und häufig für die gleiche Arbeit! Diese Kolleg:innen bilden das Rückgrat der Charité. Ohne die Kolleg:innen der CFM ist ein Krankenhausbetrieb an der Charité nicht möglich.
Doch die Arbeitsbedingungen sind prekär. Die Ausgliederung in eine Tochterfirma (Outsourcing) von sogenannten Serviceleistungen ist Teil der Profit- und Marktlogik im Krankenhaus, die seit Einführung der Fallpauschalenfinanzierung vorherrscht. Durch die Abspaltung werden durch Tarifflucht Kosten gesenkt – auf dem Rücken der Beschäftigten. Das führt zu schlechterer Bezahlung, Personalmangel und Arbeitsverdichtung. Letztlich leidet darunter die gesamte Gesundheitsversorgung, denn gut versorgte Patient: innen brauchen gut bezahlte und abgesicherte Arbeitskräfte.
Seit Jahren kämpfen die CFM-Beschäftigten für die Rückführung in die Charité und damit für den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst (TVöD). Versprochen wurde es ihnen von der Berliner Regierung mehrfach, zuletzt ausdrücklich im Koalitionsvertrag des schwarz-roten Senates und persönlich von Kai Wegner – umgesetzt wurde es nie.
Aus diesem Grund haben am 12. Februar 2025 Tarifverhandlungen begonnen, in denen die Beschäftigten die Anwendung des TVöD fordern. Sollten die Verhandlungen nicht zu einem positiven Ergebnis kommen, drohen zeitnah Streiks bei der CFM.
WAS SIND DIE FORDERUNGEN DER BESCHÄFTIGTEN DER CFM?
• Bezahlung nach TVöD
• Springerzulage
• Recht auf Vollzeit
• 500 Euro Bonus für ver.di Mitglieder
Um die Arbeitgeber mit Streiks unter Druck zu setzen, braucht es einen langen Atem! Das Streikgeld der gewerkschaftlich organisierten Kolleg:innen entspricht nicht zu 100 % dem regulärem Lohn, außerdem fallen Schicht- und Wochenendzulagen weg. Besonders niedrig entlohnte und in Teilzeit arbeitende Kolleg:innen haben es finanziell sehr schwer, wenn sie länger für ihre Forderungen streiken. Inflation und steigende Mieten verschärfen die Situation. Deshalb sammeln wir Spenden, damit sie einen langen Streik durchhalten - insbesondere für diejenigen in prekären finanziellen Situationen.
Wir verteilen die Spenden direkt an die Beschäftigten an den Streikposten. Je mehr Geld gespendet wird, desto länger halten die Streikenden durch!
Mein Name ist Tilman Juche und ich bin Mitglied im Bündnis "Gesundheit statt Profite". Wir haben bereits 2021 eine Spendenkampagne auf die Beine gestellt, damals für die Vivantes Tochterbeschäftigten, und in kürzester Zeit mehrere Zehntausend Euro gesammelt. Der mehrwöchige Streik hat auf diese Weise eine starke, auch materielle Unterstützung erfahren und die Beschäftigten wurden in ihrem Kampf gestärkt!
Beim aktuellen Streik der CFM unterstützen wir die Beschäftigten seit Tag 1, indem wir allen Streikenden 10€ pro Streiktag ausgezahlt haben. An Sonn- und Feiertagen zahlen wir seit Kurzem 20€ aus, da den streikenden Kolleg*innen die Wochenendzuschläge fehlen. Vielleicht klingt das erst einmal nach wenig Geld. Jedoch ist das für viele Menschen gerade angesichts der geringen Löhne eine ganze Menge. Zudem ist es ein starkes Zeichen der Wertschätzung und Solidarität der Zivilgesellschaft mit den Streikenden.
Durch die täglichen Auszahlungen sind wir mit den Kolleg*innen der CFM in Austausch; aktuell diskutieren wir, wie die Spendengelder eingesetzt werden können, damit sie diejenigen erreichen, die aufgrund des streikbedingten Lohnausfalls in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Welche Form der Auszahlung sinnvoll ist, hängt dabei auch immer vom aktuellen Spendenstand ab. Bei mehreren hundert Streikenden pro Tag ist es wichtig, dass die finanzielle Unterstützung langfristig gesichert werden kann. Denn es braucht einen langen Atem, damit die CFM endlich zurückgeführt wird!
UNTERSTÜTZE JETZT!
DENN GUTE ARBEITSBEDINGUNGEN BEDEUTEN BESSERE GESUNDHEITSVERSORGUNG FÜR UNS ALLE!
Organizer and beneficiary

Tilman Juche
Organizer
Berlin, Berlin
Paula Charlotte Schenkenberger
Beneficiary