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1300€ für 7 Klimaproteste

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Ich möchte mit euch teilen wie ich zum friedlichen zivilen Widerstand bei der Letzten Generation gekommen bin und teilen, was mich dazu bewegt hat.

Ich denke und hoffe einige können danach verstehen wieso ich, wieso wir so handeln wie wir handeln. Wieso wir Widerstand leisten.

Davor möchte ich euch aber einmal aufschlüsseln, wofür ich in dieser Spendenkampagne sammele.

Für die folgenden aufgelisteten Proteste wurde ich zu einer Gesamtstrafe von 130 Tagessätzen a 10€ (1300€) verurteilt.

Hier die Einzelstrafen:
21.01.2022: 50 Tagessätze - Protest vor BAYER Zentrale in Berlin, XR
20.06.2022: 40 Tagessätze - Straßenblockade, LG
21.06.2022: 30 Tagessätze - Straßenblockade, LG
15.07.2022: 40 Tagessätze - große Straßenblockade, LG
25.08.2022: 70 Tagessätze - an Gemälde geklebt mit Maja (siehe Bild)
31.10.2022: 60 Tagessätze - Straßenblockade, LG
24.11.2022: 50 Tagessätze - Soli Straßenblockade mit Inhaftierten, LG

Ich freue mich über jede Unterstützung!

Nun schauen wir in das Jahr 2018. Ich war 15 Jahre alt.

Am 17. März 2018 stand ich das erste Mal mit einem Pappschild auf der Straße. Beziehungsweise lasst uns lieber sagen: in der Innenstadt, bei einem angemeldeten Infostand. Ich wollte mit ein paar Mitstreiter*innen kurz vor Ostern auf das unnötige Kükenschreddern in der Eierindustrie aufmerksam machen.

Mit meiner Tierschutzgruppe stand ich fortan jedes Wochenende auf der Straße. Bei Kälte, bei Regen, bei Hitze. Jedes Wochenende. Ich demonstrierte direkt vor den Schlachthäusern, zeigte Hunderten Menschen in der Innenstadt Aufnahmen aus der Tierprodukteindustrie. Ich sammelte Müll bei sogenannten CleanUps, am Rheinufer in Köln und in meiner Stadt.

Im Jahr 2020 lernte ich Extinction Rebellion, den Aufstand gegen das Aussterben, kennen. Sie blockierten eine Straße in Dortmund, in meiner Nähe. Das hat mich beeindruckt. Sie erzeugten kurze Störungen und machten so auf die Klimakatastrophe aufmerksam. Sie erreichten an dem Tag so viel mehr Aufmerksamkeit, als ich mit meinem angemeldeten Infostand.

Ich schloss mich Extinction Rebellion an. Gegen die tödlichen Kohlebagger besetzte ich das Vordach vom Landtag, war in Berlin auf der Straße mit viel Ruhe und Symbolik. Auch im hessischen Wald, der für einer Autobahn zerstört wurde und in den Dörfern am Kohletagebau, also in Lützerath verbrachte ich viel Zeit.

Doch was hat all das leise Appellieren und Betteln verändert? Wie eine tickende Uhr spürte ich, wie uns die Zeit davon läuft. Und immer weniger Hoffnung darauf mit der nächsten bunten Aktion oder dem nächsten Protestcamp doch jemanden (und am besten jemanden von den Entscheidungsträger*innen) zum Nachdenken anzuregen. Wir gehen einmal im Jahr in eine Kohlegrube oder veranstalten ein Aktionswochenende in Berlin und fahren dann nach Hause. Aber reicht das noch aus? Für den politischen Betrieb und auch die Diskussionen der Gesellschaft ist das berechenbar und sehr leicht zu ignorieren. Aber können wir uns weitere Schockstarre und Verzögerung leisten? Blockiert die Regierung nicht immer noch Klimagesetze und verrät die Verfassung?

Wie kam ich also zur Letzten Generation?

Im August 2021 trat ich mit sechs Menschen in einen Hungerstreik in Berlin. 20 Tage verweigerte ich Nahrung um ein öffentliches Gespräch über den Klimanotstand zu führen. Das Gespräch hat dann vor laufenden Kameras stattgefunden. Doch auch da vom angeblichen Klimakanzler: Abblocken und leere Worte. Die Regierung hat diese Katastrophe nicht im Griff.

Was würdest du als junger Mensch mit Angst vor der eigenen Zukunft dann tun? Sich auflehnen! Ich hatte genug gelernt über Kipppunkte, genug Ignoranz der Regierenden im am eigenen Körper zu spüren bekommen.

Zu dem Zeitpunkt, als mir das klar wurde, ging ich noch zur Schule. 13. Klasse. Es ist Januar 2022. In 3 Monaten sollte meine Abiturprüfung beginnen. Aber dann kam die Frage auf: Können wir uns wirklich gerade leisten, uns um etwas anderes zu kümmern als unser Überleben? Könnte ich mich jetzt auf Prüfungen konzentrieren, wenn wir einen Kipppunkt nach dem anderen erreichen würden? Für welche Zukunft sollte ich lernen, wenn die Missernten in 10,20 Jahren uns auch hier spürbar treffen?

Ich brach mein Abitur ab und ging nach Berlin. Im Januar haben hier die ersten Versammlungen auf Autobahnabfahren gestartet. Ich habe mich angeschlossen und die Organisation dieser großen Widerstands Kampagne unterstützt. Das einzige, was mir gerade noch Hoffnung gibt. Ich war in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Dortmund auf der Straße. Verbrachte Tage und Nächte in polizeilichem Gewahrsam.

Ich habe jahrelang mit Megaphon in der Dortmunder Innenstadt versucht, versucht, die Alarmglocken zu läuten. Andere versuchen das seit 30 Jahren. Es wurden diese Wege beschritten, auf diese nie dagewesene Katastrophe aufmerksam zu machen. Man sollte das auch immer zuerst versuchen. Wenn es allerdings misslingt, dadurch dem Problem Herr zu werden und sogar die Lage verschlimmert wird und für unsere Spezies nun wenig Zeit bleibt, dann müssen wir auch in den Warnungen in den Notfallmodus schalten.

Denn ohne Störung verdrängen die Menschen.

Wir sind nicht die Letzte Generation auf diesem Planeten, aber die Letzte Generation, die noch Einfluss auf das Ausmaß dieser Katastrophe hat. Und deswegen stören wir unignorierbar. Wir sind der Alarm. Wir schlagen Alarm, weil es so nicht mehr weitergehen kann.

Und das hat in der Vergangenheit bei Bürgerbewegungen funktioniert. Alarm schlagen. Friedliche schnelle Veränderungen, die von der Gesellschaft eingefordert werden, können passieren. Wenn alle darüber sprechen, dann wird sich etwas ändern. Denn die Menschen wollen nicht aktiv, dass ihre Kinder in Krieg und Hunger enden. Ihnen muss nur aus der Verdrängung geholfen werden.

Diese Hilfe brauchten es immer wieder: Damit Frauen wählen dürfen, zerschnitten die Suffragetten Gemälde. Damit Schwarze wählen dürfen, füllten die Bürgerrechtler die Gefängnisse und blockierten Straßen, Busse, Geschäfte. Martin Luther King war damals von der Mehrheit extrem verschrien und wird heute gefeiert.

Unsere Demokratie, unser Rechtsstaat und die ganze Idee dahinter stammt aus dem Prozess von Protest und gesellschaftlicher Reflektion.

Fragen wir uns, wer die wahren Kriminellen sind: Die, die unsere Lebensgrundlagen unwiederbringlich zerstören oder die, die darauf aufmerksam machen? UN-Generalsekretär Antonio Guterres spricht davon, dass die wahren Radikalen Regierungen sind, die neue Öl- und Gasfelder eröffnen. letztegeneration.org
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