Finanzielle Unterstützung im Studium: Ein Leitfaden für Studierende
Im Studium muss oft nicht nur der Lernstoff gemeistert werden, sondern auch die Finanzierung. Es kommen Kosten auf einen zu, über die man sich als frische:r Schulabsolvent:in oft noch keine Gedanken gemacht hat. Doch für viele Studierende beginnt mit der Immatrikulation auch die Organisation und Finanzierung des eigenen Lebens. Und das meist ohne Einkommen. Zum Glück kann man aber in Deutschland auf verschiedene Möglichkeiten für die finanzielle Unterstützung im Studium bauen, sonst wäre es für viele Studierende nicht möglich, diese hohen Kosten zu tragen.
Kurze Einführung in die finanziellen Herausforderungen während des Studiums
Während des Studiums können verschiedene finanzielle Herausforderungen auftreten, die das Budget von Studierenden belasten können. Besonders Studierende aus finanziell schwachen Familien und ohne Nebenjob hätten hier ohne Zuschüsse für Studierende keine Perspektive, ihr Studium zu finanzieren. Doch Unterstützung hin oder her Zuschüsse sind eben nur Zuschüsse und Studierende leben oft an ihrem Existenzminimum. Um diese finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, ist es wichtig, einen soliden Finanzplan zu erstellen, nach Stipendien und finanzieller Unterstützung zu suchen, sparsam zu sein, finanzielle Bildung zu erwerben und möglicherweise eine:n Finanzberater:in zu konsultieren. Je frühzeitiger der Finanzplan erstellt wird, desto besser können finanzielle Krisen vermieden werden.
Kosten, die während des Studiums anfallen können
Zu den finanziellen Herausforderungen während des Studiums gehören unter anderem Studiengebühren, Semesterbeiträge, Lebenshaltungskosten inkl. Miete, Lehrbücher und Lernmaterialien, Gesundheitsversorgung, Auslandssemester und ggf. Notfallkosten. Das Ausmaß kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Die Kosten für Studiengebühren können beispielsweise erheblich sein, insbesondere an privaten Hochschulen oder Universitäten. Zu den pro Semester fälligen Studiengebühren müssen oft auch noch Semesterbeiträge (die z.B. das Semesterticket beinhalten) bezahlt werden. Die Ausgaben für Lebenshaltungskosten inkl. Miete (Unterkunft, Verpflegung, Transport und persönliche Ausgaben) können je nach Standort stark variieren. In teuren Städten sind diese Kosten oft erheblich höher, aber auch innerhalb der Städte kann es große Differenzen bei z.B. den Mieten geben. Die Kosten für Lehrbücher und Lernmaterialien können sich schnell summieren. Einige Lehrbücher sind sehr teuer und die Notwendigkeit, sie regelmäßig zu aktualisieren, kann zusätzliche Ausgaben bedeuten.
Auch ein Auslandssemester ist oft mit hohen Kosten verbunden, die sich häufig nicht nur auf die Anreise- und Unterkunftskosten belaufen. Meistens sind auch noch höhere Lebenshaltungskosten und sehr hohe Studiengebühren im Spiel, die sich nicht jeder Student leisten kann. Der Beitragssatz zur Krankenversicherung ist für Studierende ist in der Regel nicht sehr hoch, doch kann er bei einem geringen Einkommen natürlich ein hoher prozentualer Anteil sein. Auch Studierende sind an die Versicherungspflicht in Deutschland gebunden, haben aber oft die Freiheit, sich ihre Krankenkasse und somit ihren Tarif selbst auszusuchen. Idealerweise sind sie noch bei den Eltern mitversichert.
Doch keine Panik – es gibt Mittel und Wege, all diese Ausgaben zu reduzieren. Hierfür sind die Budgetplanung und die Reduzierung von Kosten im Studium wichtige Fähigkeiten, die es ermöglichen, finanzielle Belastungen zu minimieren, um sich auf das Lernen konzentrieren zu können. Hier ein paar Tipps:
Staatliche Unterstützungen und Leistungen während dem Studium
Du hast das Recht, für dein Studium finanzielle Unterstützung zu erhalten, solange du die Anforderungen der Fördernden Instanzen einhältst. Und das ist oft gar nicht so schwer. Die wichtigsten Möglichkeiten möchten wir dir kurz vorstellen:
BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) für Studierende
Das Bundesausbildungsförderungsgesetz, BAföG, ist eine staatliche finanzielle Unterstützung im Studium. Studierende, aber auch Schüler:Innen können diese beantragen. Ob und wie viel BAföG du bekommst, ist von vielen Faktoren abhängig, wie z.B. dem Einkommen und Vermögen von dir und deinen Eltern sowie deiner Wohnsituation. BAföG wird monatlich gezahlt und ist ein Zuschuss, der zur Hälfte ein zinsloses Darlehen ist, der nach dem Studium zurückzuzahlen ist. Der Antrag ist beim Amt für Ausbildungsförderung beim Studentenwerk der Hochschule zu stellen.
Bildungskredit als finanzielle Unterstützung im Studium
Bildungskredite werden von der KfW-Gruppe, einer staatlichen Förderbank, vergeben. Dieser kann zur Zeit bis zu 650€ monatlich betragen. Solch einen Bildungskredit kannst du in der Schlussphase deines Studiums für maximal 24 Monate beantragen. Er ist in der Aus- und Rückzahlung flexibel und kann bis zum 36. Lebensjahr ausgezahlt werden. Sogar die Zinsen sind relativ niedrig. Ein Bildungskredit ist unabhängig vom Einkommen und Vermögen und es sind auch keine Sicherheiten notwendig. Er ist sowohl im Innenlands- als auch im Auslandsstudium möglich, hängt dafür aber von der Förderfähigkeit deines Studiengangs ab. Für die genauen Konditionen, informiere dich am besten direkt bei der KfW.
Stipendien
Stipendien sind nicht nur für die aller besten Studierenden. Es reichen meistens auch überdurchschnittliche Noten und ein wenig Talent, aber dafür muss meistens die Bereitschaft für ein bestimmtes Engagement bei dir vorhanden sein. Es gibt viele Stiftungen mit Stipendienprogrammen, wo mit Sicherheit auch eines auf dich zugeschnitten ist. Abhängig von der fördernden Instanz, wo du dein Stipendium beantragst, sind entweder soziales Engagement, Glaubensbekenntnisse, Naturschutz, politisches oder gesellschaftliches Engagement oder einfach nur der passende Studiengang nötig. Am besten suchst du gezielt mit deinen Talenten, deinem außerschulischen Engagement oder Hobbys nach der passenden fördernden Instanz bzw. Stiftung.
In Deutschland gibt es verschiedenste Förderprogramme, die sich in folgende Gruppen einteilen lassen: Akademische Stipendien (leistungsabhängig), Bedarfsbasierte Stipendien (einkommensabhängig), Stipendien für bestimmte Studiengänge oder Fachrichtungen (abhängig von deinem Studiengang), Sportstipendien (leistungsabhängig), kulturelle oder ethnische Stipendien (für Angehörige einer bestimmten Gruppe), Förderung von Frauen und Minderheiten (für Angehörige einer bestimmten Gruppe), Stipendien für gemeinnützige Aktivitäten und ehrenamtliches Engagement (für Ausübende eines bestimmten Ehrenamts), Stipendien für spezielle Talente oder Fähigkeiten (leistungsabhängig) und internationale Stipendien für ein Auslandsstudium (leistungsabhängig). Hast du also außerschulische Interessen, stehen die Chancen für eine finanzielle Unterstützung deines Studiums durch ein Stipendium ziemlich gut.
Wie Crowdfunding zur Deckung der Studienkosten beitragen kann
Hast du alle deine Möglichkeiten zur Finanzierung deines Studiums ausgeschöpft und weißt trotzdem noch nicht, wie du deine Ausgaben decken kannst? Bekommst du vielleicht zu wenig Zuschüsse oder gar keine, weil du aus dem Raster der fördernden Instanzen fällst? Oder hast du eventuell besondere Ausgaben durch z.B. ein Praktikum in einer anderen Stadt? Dann gibt es immer noch die Möglichkeit einer Crowdfunding-Kampagne als zusätzliche finanzielle Unterstützung im Studium. Erstelle dafür einfach eine Spendenkampagne, in der du verständlich erläuterst, warum du dir dein Studium nicht leisten kannst und warum dir das Studium so wichtig ist. Es gibt da draußen genügend Menschen, die dich und deinen Lebenstraum unterstützen wollen, solange sie von deiner verzwickten Lage wissen. Besonders wenn diese Menschen sich durch denselben Wohnort, dieselben Interessen o.Ä. mit dir verbunden fühlen, sind die Chancen hoch. Wie du eine erfolgreiche Spendenkampagne erstellst, erfährst du hier.
Erfolgreiche Spendenkationen für finanzielle Unterstützung im Studium:
Spende für mein Bildung bei Frontrunners 19
Dominik Weitz ist taub und 20 Jahre alt. Er hat sein Abitur abgeschlossen und möchte gerne ins Ausland gehen und bei Frontrunner in Dänemark, eine informelle Schule besuchen. Ddas 9 Monatige Programm heißt Deaf Leadership Young, z.b. Deaf Studies, Organisation, Medien und Sport. Daher sammelt er mit einem Spendenaufruf.
Medizin-Studium Ausbildung
Anne-Cathrine Weber hatte das große Glück an der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) einen Platz für das Studium der Humanmedizin angeboten bekommen zu haben. Allerdings ist dieser Glücksgriff mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden, denn die Studiengebühren für das gesamte Studium belaufen sich auf 118.000 Euro. Zur Unterstützung hat sie ein GoFundMe Spendenaktion gestartet.
Hilf Awadalla zum Traumstudiumgang
Awadalla, ein Community-Aktivist, fand seinen Traumstudiengang, den Master in „Health History“ an der University of Glasgow. Angenommen wurde er bereits, nun fehlt nur noch das Geld für die Studiengebühren, sowie seine Lebenshaltungskosten vor Ort für ein Jahr. Mit einer GoFundMe-Kampagne möchte er die fehlenden Mittel nun sammeln.
Weitere finanzielle Hilfen und Unterstützungen
Neben den genannten Möglichkeiten der Studienfinanzierung gibt es auch noch weitere Wege, während des Studiums an das nötige Geld zu kommen. Ein paar von ihnen werden dir hier vorgestellt.
Jobben neben dem Studium
Ein Nebenjob kann dir im Studium eine zuverlässige und relativ hohe Einnahmequelle bieten. Darüber hinaus kannst du dabei bereits Berufserfahrung sammeln, idealerweise in deinem späteren Fachbereich. Besonders Werkstudentenstellen und Teilzeitjobs können eine gute Einnahmequelle sein. Doch ein Job neben dem Studium ist nur unter bestimmten rechtlichen Rahmenbedingungen möglich, dazu gehören Arbeitszeitbeschränkungen, Arbeitsgenehmigungen (für internationale Studierende) etc. Diese können von Bundesland zu Bundesland variieren. In einigen Ländern gibt es spezielle Steuervorteile oder Abzüge für Studierende. Informiere dich über diese Möglichkeiten, um deine steuerliche Belastung zu minimieren.
Um an deinen passenden Job zu kommen, suche in Online-Jobportalen, vernetzte dich mit Professor:innen, Kommiliton:innen, Alumni:innen und Fachleuten in deinem Studienbereich, um ggf. unveröffentlichte Stellen durch ihre Empfehlung zu bekommen. Oder aber besuche von der Uni veranstaltete Karriereveranstaltungen, Jobmessen und Unternehmenspräsentationen. Diese Veranstaltungen bieten eine gute Gelegenheit, potenzielle Arbeitgeber:innen kennenzulernen und sich über Karrieremöglichkeiten zu informieren. Auch die Uni selbst bietet in der Regel Stellen als Hilfswissenschaftler:in oder Tutor:in an. Nutze ggf. die Möglichkeit der Berufsberatung an deiner Universität oder wende dich an den Fachschaftsrat.
Praktikum als finanzielle unterstützung im Studium
Praktika sind eine großartige Möglichkeit für dich, praktische Erfahrungen in deinem gewünschten Bereich zu sammeln. Sie können auch dazu beitragen, Kontakte in der Branche aufzubauen und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Zusätzlich werden Studentenpraktika heutzutage meistens immer bezahlt – und das für Studierende verhältnismäßig gar nicht mal so schlecht. Wichtig ist hierbei nur, dass durch dieses Praktikum nicht noch Zusatzkosten entstehen, durch z.B. einen Umzug in eine neue Stadt.
Studienkredite von Banken
Studienkredite werden im Vergleich zu Bildungskrediten von privaten Banken angeboten und sind deshalb meistens auch in niedrigeren Semestern und bei Zweitstudiengängen möglich. Die Wahrscheinlichkeit, einen Studienkredit zu erhalten, ist höher als beim Bildungskredit, genauso wie die Kreditsumme, aber auch die Zinsen. Sie können also eine Möglichkeit sein, die finanziellen Herausforderungen des Studiums zu bewältigen, doch sie können auch zu hoher Verschuldung führen. Achte deshalb auf die Zinssätze der Studienkredite sowie die Rückzahlungsbedingungen und erstelle einen Rückzahlungsplan. Versuche am besten vorher, Stipendien und Zuschüsse zu erhalten, bevor du dich für einen Studienkredit entscheidest, um eine hohe Verschuldung zu vermeiden. Denke außerdem daran, dass Studienkredite in der Regel nur für Ausbildungskosten verwendet werden sollten. Versuche also, deine Lebenshaltungskosten auf andere Weise zu decken, um die Kreditsumme und damit deine Verschuldung zu minimieren.
Unterstützung durch die Familie während des Studiums
Die finanzielle Unterstützung durch die Eltern kann für viele Studierende eine wichtige Quelle sein, um die Kosten des Studiums zu decken. Besonders wenn du noch minderjährig bist, haben Eltern in den meisten Bundesländern eine gesetzliche Verantwortung für dich. Die Unterhaltspflicht der Eltern kann sich je nach Land und Bundesstaat unterscheiden. Es ist wichtig zu verstehen, wie diese Pflichten geregelt sind und wie sie sich auf die finanzielle Unterstützung des Studiums auswirken können.
Neben Studiengebühren, Lebenshaltungskosten etc., die die Eltern zum Teil oder ganz übernehmen können, können deine Eltern dich auch noch indirekt unterstützen. Wenn du z.B. unter 26 Jahre alt bist, können deine Eltern dich möglicherweise in ihrer Krankenversicherung einschreiben. Außerdem können Eltern steuerliche Vorteile nutzen, indem sie bestimmte Ausgaben für deine Bildung absetzen. Dieser Anteil der Steuerrückzahlung könnte dann dir zugutekommen.
Es ist ratsam, offen zu kommunizieren, klare finanzielle Vereinbarungen mit den Eltern zu treffen und Erwartungen sowie Verantwortlichkeiten zu definieren, um anschließenden Streit zu vermeiden.
Wahl eines dualen Studiums
Eine weitere Möglichkeit, sein Studium zu finanzieren, liegt im dualen Studium. Ein duales Studium ist ein Studium mit gleichzeitiger Berufsausbildung in einem Unternehmen. Während des Studiums hast du dabei die Chance auf ein verhältnismäßig hohes Gehalt von deinem Betrieb. Dafür kommen natürlich höhere Leistungsansprüche auf dich zu und weniger Zeit, um für deine Klausuren zu lernen. Deine praktischen Erfahrungen hingegen können enorm sein.
Rechte und Pflichten von Studierenden in Bezug auf finanzielle Unterstützung
Nach der Bewilligung deiner Förderung kannst du dich zunächst vollkommen auf das Studium konzentrieren, im Idealfall ohne finanzielle Sorgen. Doch ist der Bewilligungszeitraum vorbei, geht es schon bald an die Rückzahlung des zinslosen Darlehen-Anteils deines BAföGs oder des Bildungs- bzw. Studienkredits inkl. Zinsen. Bei Stipendien hingegen hast du zwar nach deinem Studium meistens keinen finanziellen Druck, dafür aber oft zusätzlichen Leistungsdruck während deiner Semester, weil du dich über das Stipendium verpflichtet hast, einem bestimmten ehrenamtlichen Engagement nachzukommen oder gute Leistungen abzugeben. Dadurch ist meistens auch hier die vollkommene Konzentration auf das Studium nicht möglich.
Umso attraktiver für die finanzielle Unterstützung im Studium ist daher der Weg des Crowdfundings! Sorge noch heute für ein sorgenfreies Studium, dass du auf ganz unkomplizierte und unbürokratische Art und Weise sowie ganz ohne Voraussetzungen und Verpflichtungen ermöglichen kannst. Starte jetzt deine Spendenkampagne auf Gofundme, um dein Studium zu finanzieren.