Ohne Soziale Medien Online Spenden Sammeln: 12 Erfolgreiche Alternativen
Spenden lassen sich auf vielerlei Arten sammeln, doch in den letzten Jahren sind soziale Medien zu einer beliebten und effektiven Möglichkeit geworden, Fundraising-Kampagnen mit Freund:innen und Familie zu teilen – besonders wenn es sich um eine Kampagne für ein persönliches Anliegen handelt.
Auch wenn du soziale Medien täglich nutzt, hast du vielleicht gewisse Bedenken im Hinblick darauf, eine Kampagne auf deinen eigenen Profilen in sozialen Medien zu teilen. Möglicherweise machst du dir Sorgen wegen des Datenschutzes, oder das Teilen der Kampagne ist dir unangenehm, weil sie ein sensibles Thema anspricht.
Vielleicht hast du aber auch gar kein Profil bei den sozialen Medien und möchtest trotzdem erfolgreich eine Online-Spendenkampagne auf die Beine stellen?
Ebenso gut kann es sein, dass du bisher ausschließlich in den sozialen Medien Spenden gesammelt hast und dich jetzt schlicht und einfach über weitere Formen des Fundraisings informieren möchtest. Hier findest du Tipps zum Online-Fundraising ohne soziale Medien.
Soziale Medien nutzen, um Spenden zu sammeln – hier geht es nicht um „ganz oder gar nicht“
Obwohl du dich vielleicht bereits dazu entschlossen hast, soziale Medien in deiner Kampagne nicht zu verwenden, kann es Möglichkeiten geben, sie zu nutzen, ohne ein persönliches Profil zu besitzen. Dazu solltest du folgende Optionen in Betracht ziehen:
1. Profile in sozialen Medien einrichten
Die Erstellung einer speziellen Facebook-Seite oder eines Twitter-Accounts für deine Kampagne ermöglicht dir, diese Plattformen auf anonymere Weise zu nutzen. Facebook bietet dir die Möglichkeit, als Seite zu posten und Kommentare zu hinterlassen, ohne, dass du ein persönliches Profil erstellen musst. Optional kannst du diese Seite oder diesen Account nutzen, um kostenpflichtige Werbeanzeigen für deine Kampagne oder dein Anliegen zu schalten.
2. Benutze private Nachrichten
Selbst wenn du dich entscheidest, deine Fundraising-Kampagne nicht in deinem eigenen persönlichen Stream zu teilen, kannst du den Link über private Facebook-Nachrichten an ausgewählte Freund:innen und deine Familie senden und ihn direkt an bestimmte Personen twittern.
3. Anonym bleiben
Wenn du die begünstigte Person der Kampagne bist, aber anonym bleiben möchtest, um deine Privatsphäre zu schützen, ignoriere einfach unseren üblichen Rat, den Namen der spendenbegünstigten Person im Titel deiner Kampagne anzugeben. Lass dir einen Titel einfallen, der ohne deinen Namen auskommt.
So teilst du ohne soziale Medien
Wenn du ganz ohne soziale Medien auskommen möchtest, stellen wir dir jetzt die effektivsten Möglichkeiten vor, um trotzdem eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne auf die Beine zu stellen.
4. Persönliche Ansprachen
Persönliche Gespräche mit Menschen sind überaus effektiv. In einem direkten Gespräch kannst du deine Geschichte erzählen und den potentiellen Unterstützer:innen durch deine Mimik und Gestik die emotionale Bedeutung der Kampagne für dich näher bringen.
- Spare Zeit, indem du Menschen zusammenbringst, z. B. auf einer Party oder Veranstaltung, oder an Orte gehst, wo du Menschen vermutest, die für dein Anliegen offen sein könnten.
- Wenn es dir unangenehm ist, um Spenden zu bitten, wirf einen Blick in unseren hilfreichen Post “Bitte um Spenden in deinem Umfeld: So geht’s”.
- Frage dich vor deiner Ansprache, ob es Stiftungen, Unternehmen oder wohlhabende Einzelpersonen gibt, die in der Vergangenheit bereits ähnliche Anliegen unterstützt haben. Versuche, ein Treffen mit ihnen oder ihren Vertreter:innen zu vereinbaren. In manchen Stiftungen und Unternehmen gibt es eine bestimmte Person, die solche Anfragen bearbeitet. Selbst wenn ihre Richtlinien sie daran hindern, für dein Anliegen zu spenden, kannst du sie bitten, dich an andere Personen oder Organisationen zu verweisen, die eventuell helfen können.
- Wenn du mit Menschen sprichst, sag ihnen, warum das Anliegen für dich so wichtig ist und warum deine Fundraising-Kampagne etwas bewirken wird. Wenn es dir angebracht erscheint, kannst du auch Fotos oder eine Präsentation bereithalten.
- Übe deinen persönlichen Pitch oder deine Präsentation zunächst mit einem:r Freund:in oder einem Familienmitglied. Wiederhole das Ganze so oft, bis du dich gut vorbereitet fühlst und dein „Publikum“ davon überzeugt ist, dass die Leute spenden werden.
- Die verschiedenen Formen des persönlichen Fundraisings, die sich in der Regel an Verbraucher:innen richten, sind uns allen vertraut. Spenden werden an Straßenecken, von Tür zu Tür, in Supermärkten, bei Veranstaltungen und bei vielen weiteren Gelegenheiten gesammelt. Wenn eine dieser Methoden dir für deine Kampagne geeignet erscheint, solltest du in Betracht ziehen, sie zu deinem Fundraising-Arsenal hinzuzufügen. Beachte dabei aber unbedingt die örtlichen Vorschriften.
5. Am Telefon
Die Arbeit mit dem Telefon kann deine geografische Reichweite beträchtlich erhöhen. Zunächst einmal ist das eine gute Möglichkeit, mit Freund:innen und Familie in Kontakt zu treten, die nicht in der unmittelbaren Umgebung leben.Ein Anruf ist weniger persönlich als ein persönliches Treffen, aber in der Regel persönlicher als eine E-Mail.
- Anrufe sind außerdem eine gute Möglichkeit, um nach dem Senden von E-Mails und SMS nachzuhaken. Ein Anruf kann der nächste Schritt zu einem persönlichen Treffen sein – oder sogar direkt zu einer Spende führen.
- Einige gemeinnützige Organisationen sind stark auf Telemarketing angewiesen, um Gelder aufzubringen. Es gibt einen „Push“-Ansatz, der sowohl unangekündigte Anrufe an zufällige Haushalte (Cold Calls) als auch gezielte Telefonate mit bisherigen Spender:innen (Warm Calls) beinhaltet. Es gibt außerdem einen „Pull“-Ansatz, bei dem Menschen mit anderen Mitteln (z. B. TV- und Radiowerbung) angeregt werden, anzurufen und eine Spende zu tätigen.
- Wende die oben genannten Tipps für persönliche Treffen auch auf deine Telefongespräche und sonstige Outreach-Maßnahmen an. Und auch per Telefon gilt – bereite deinen Pitch gut vor und übe lieber einmal mehr als zu wenig, bevor du an potentielle Unterstützer:innen heran trittst.
6. Per E-Mail
Im Gegensatz zu persönlichen Gesprächen und Telefonaten sind E-Mails effizienter und erfordern weniger Zeit. Der Nachteil ist das geringe Maß an Persönlichkeit – und damit die Leichtigkeit, mit der die Empfänger:innen sie ignorieren können.
- Wenn die Empfänger:innen wissen, dass du keine wirklichen Anstrengungen unternommen und einfach eine Massen-E-Mail gesendet hast, die zufällig auch sie erreicht hat, fühlen sie sich wenig emotional angesprochen und sind somit nicht sonderlich geneigt, zu antworten oder zu spenden.
- Personalisiere deine E-Mails also so weit wie möglich. Verwende eine Vorlage für Fundraising-E-Mails, aber passe sie individuell an jede Person an, dass jede:r Empfänger:in sich persönlich angesprochen fühlt. Falls du eine:n Empfänger:in kennst, füge gerne einen ersten Smalltalk-Satz ein, um zu zeigen, dass du nicht nur eine vorgefertigte E-Mail schickst.
- Im Gegensatz zum persönlichen und telefonischen Fundraising kannst du mit dem E-Mail-Fundraising deine Bemühungen sehr einfach erfassen und verfolgen – führe eine Masterliste, verfolge, wer gespendet hat und wer nicht, wer die Nachricht erhalten hat und wer nicht. Wenn es sich bei deiner Kampagne um eine jährliche oder wiederholte Fundraising-Aktion handelt, kann dies hilfreich sein und zukünftige Kampagnen effektiver machen.
7. Per SMS oder WhatsApp-Nachricht
Der Kontakt per SMS oder Whatsapp ist persönlicher als per E-Mail, denn ein Handy ist meist für den privaten Zweck während E-Mail-Adressen oft auch dienstlich genutzt werden.
- Wenn du potentielle Unterstützer:innen also per SMS oder Whatsapp ansprechen möchtest, solltest du dies immer einzeln und nie in einer Gruppennachricht tun, es sei denn, du bist bereits Mitglied einer passenden Gruppe und postest dein Spendengesuch in diese.
- Sende jede Nachricht einzeln mit einer persönlichen Ansprache und einer kleinen Smalltalk-Einleitung an die jeweilige Person.
- Benutze wie bei E-Mails eine Vorlage für deine grundlegende Botschaft, aber passe sie individuell für jede einzelne Person an. Deinen Empfänger:innen sollte klar sein, dass du sie persönlich ansprichst.
- Beachte hierbei, SMS nur zu Zeiten zu versenden, zu denen du jemanden auch anrufen könntest.
- Biete verschiedene Möglichkeiten an, dich zu unterstützen, wie z. B. das Teilen deiner Fundraising-Kampagne in sozialen Netzwerken, Spenden oder beides.
8. Auf Events
Events gibt es in allen Größenordnungen – von kleinen lokalen Treffen und wöchentlichen Bauernmärkten bis hin zu jährlichen Veranstaltungen mit Zehntausenden von Teilnehmer:innen. Die Frage ist: Welche Veranstaltungen bieten dir die besten Fundraising-Möglichkeiten?
- Persönliche Treffen sind noch immer das stärkste Instrument des Fundraisings. Events geben dir die Möglichkeit, diese persönlichen Gespräche auf effiziente Weise zu führen indem du viele potentielle Unterstützer:innen an einem Ort triffst und mehrere Gespräche nacheinander führen kannst.
- Ein weiterer großer Vorteil von Events ist die Möglichkeit gesehen zu werden. Wenn Medien anwesend sind, kannst du versuchen, ihnen dein Anliegen vorzustellen. Bist du bereit, ein interessantes und relevantes Interview mit prägnanten Antworten zu geben? Übe vor dem Event mit Freund:innen und Familie um vorbereitet zu sein.
- Jede Person, die anwesend ist, könnte Fotos machen oder deine Kampagne teilen – vorausgesetzt, du bietest ihr etwas Interessantes und Teilbares. Schon eine abwechslungsreiche Aktivität, wie z.B. ein Spiel oder eine Fotogalerie an deinem Stand kann ausreichend sein, um die Aufmerksamkeit potentieller Spender:innen zu wecken.
- Um die Verbreitung deiner Kampagne zu fördern, beziehe die URL deiner Kampagne (und wenn du wie oben beschrieben soziale Medien nutzt, auch deine Facebook-Seite, deinen Twitter-Handle oder dein eigenes Fundraising-Hashtag) in deine Materialien ein.
9. Auf Schwarzen Brettern
Altmodische Pinnwände (in Cafés, Gemeindezentren und sonstigen lokalen Einrichtungen) können überraschend effektiv sein – besonders wenn dein Anliegen einen starken lokalen Fokus hat.
- Erstelle ein Poster mit allen wichtigen Informationen, die ein:e potenzielle:r Spender:in benötigt, um sich inspirieren zu lassen, aktiv zu werden und zu spenden.
- Wenn es eines gibt, worin das Internet hervorragend ist, dann das Zusammenbringen von Nischen-Communitys, die oft ihre eigenen virtuellen Foren haben. Suche nach Communitys, für die deine Crowdfunding-Kampagne interessant sein könnte. Poste einen Link zu deiner Fundraising-Seite in dem jeweiligen Forum oder in einem Kommentar in einem Diskussions-Thread. Das ist eine entscheidende Taktik für Online-Fundraising ohne soziale Medien.
10. Per Postwurfsendung
Postwurfsendungen sind effektiv für Kampagnen, die sich an bestehende und ältere Unterstützer:innen richten, die nicht digital aktiv sind, insbesondere bei jährlichen Spendenaktionen zu den Feiertagen. Die größten sozialen Organisationen setzen immer noch auf Postwurfsendungen zu ihren wichtigsten jährlichen Spendenkampagnen.
- Es ist möglich, eine kleine Spendenaktion per Postwurfsendung in Eigenregie durchzuführen. Schau dir die obigen E-Mail-Empfehlungen an und wende die relevanten Tipps auf deine Postwurfaktion an.
- Kontaktiere zunächst die Menschen, die dir am nächsten stehen und erweitere den Empfänger:innenkreis nach und nach.
- Postwurfsendungen sind teurer und weniger effizient als E-Mails, können sich aber auch persönlicher anfühlen. Außerdem erreichst du mit ihnen potentielle Spender:innen, die du übers Internet nie erreichen würdest.
- Ziehe in Erwägung, eine individuelle Postkarte mit einem zentralen Bild aus deiner Kampagne zu versenden, vielleicht sogar ein Bild, auf dem du zu sehen bist.
- Teile Spender:innen auf deiner Postkarte oder in deinem Brief den Link zu deiner GoFundMe-Kampagne oder Kontoinformationen für eine Überweisung mit.
- Mehr Hilfestellungen findest du in unserem Post Fundraising-Briefe schreiben.
11. Printmedien nutzen
Medien sind immer noch sehr effektive Mittel, um deine Spendenkampagne schnell in einer bestimmten Region bekannt zu machen. Vielleicht kannst du einen Artikel in einer Lokalzeitung platzieren oder kostenfreien Werbeplatz akquirieren?
- Gibt es in deinem Viertel oder deiner Stadt eine lokale, unabhängige Print-Publikation? Rufe dort an oder triff dich mit ihren Herausgeber:innen. Erzähle ihnen von deinem Anliegen und frage Sie, ob sie möglicherweise bereit wären, Werbefläche zu spenden. Sie werden wahrscheinlich besonders offen für diese Idee sein, wenn dein Anliegen der Gemeinde zugutekommt – z. B. bei Projekten im Bereich Katastrophenhilfe oder Gemeindeverschönerung.
- Lokale Medien lieben sogenannte „Human-Interest Stories“. Wenn du deine Geschichte einer lokalen Publikation zukommen lässt, wird sie womöglich einen Artikel veröffentlichen, in dem die Leute auf deine Fundraising-Seite hingewiesen werden. Erstelle eine Liste der lokalen Publikationen, sowohl online als auch offline, und fange an, sie zu kontaktieren.
12. Flyer verteilen
Obwohl es nicht viel kostet, ein paar hundert Flyer zu drucken, können sie vor allem bei lokalen Crowdfunding-Kampagnen ein sehr wichtiges Werkzeug für den Erfolg deiner Spendenaktion sein.
- Du kannst Flyer auf Windschutzscheiben von Autos klemmen, in Briefkästen werfen, sie in lokalen Supermärkten und anderen wichtigen Orten auslegen oder sie sogar auf der Fußgängerzone persönlich verteilen – und so vielleicht sogar noch das ein oder andere persönliche Gespräch über deine Kampagne führen.
- Wende dich an lokale Unternehmen, um zu sehen, ob du Flyer auf ihrer Verkaufstheke auszulegen oder sie in ihr Fenster zu hängen kannst. In Cafés gibt es oft Bereiche, in denen Flyer ausgelegt und so den Kund:innen zur Verfügung gestellt werden.
- Der Flyer kann auch als PDF oder sonstige Bilddatei auf elektronischem Weg oder als Anhang an deine E-Mails oder SMS geteilt werden. Stelle dabei nur sicher, dass das Design auf einem Smartphone ebenso gut funktioniert wir im Druck.
Bereit, ganz ohne Soziale Medien deine Crowdfunding-Kampagne zu starten?
Alle diese Fundraising-Methoden und -Techniken können natürlich mit oder ohne soziale Medien effektiv sein. Denke daran, dass die Nutzung von sozialen Medien keine Alles-oder-Nichts-Entscheidung ist. Du kannst die sozialen Medien auch nutzen, ohne deine Kampagne in deinem persönlichen Stream oder Account zu teilen. Wenn du es nicht schon getan hast, starte jetzt deine Fundraising-Kampagne.