Wie deine Krebskampagne zum vollen Erfolg wird – Tipps aus der GoFundMe-Community
Am 04.02. ist Weltkrebstag. Ein Tag, der all jenen gewidmet ist, die gegen diese unaufhaltsame Krankheit, die sich vor allem in den letzten Jahrzehnten weltweit schnell ausbreitet, kämpft. Im Jahr 2021 gab es in Deutschland ca. 4,65 Millionen Menschen, die mit der Diagnose Krebs leben. Weltweit starben 2021 über 11 Millionen Menschen an Krebs. Und es sieht nicht gut aus: Für das Jahr 2040 werden bereits 16.3 Millionen Krebstote prognostiziert. Doch es gibt auch positivere Nachrichten: Immer mehr Gelder fließen in die deutsche und internationale Krebsforschung, immer mehr Medikamente und Therapien kommen auf den Markt und können lebensrettend für viele Krebskranke sein. Lies weiter, um Tipps für ein erfolgreiches Crowdfunding im Kampf gegen Krebs zu lernen von Verwandten von Betroffenen.
Doch eines ist sicher: Eine Krebsdiagnose bedeutet immer, dass sich für den oder die Betroffene:n einiges im Leben verändern wird. Einige können neben der Chemotherapie weiterhin ihrer Arbeit nachgehen, andere verlieren ihre Einkommensquelle oder können sich aufgrund der vielen Termine im Krankenhaus nicht mehr ausreichend um die Kinder kümmern. Viele von ihnen kommen schnell nicht nur an ihre emotionalen, sondern auch an ihre finanziellen Grenzen. Denn auch wenn das deutsche Krankensystem teure Krebstherapien zu 100% übernimmt, sind es die vielen anderen Kleinigkeiten, deren Übernahme nicht gesichert ist: Einkommensausfälle, Übernachtungs- und Fahrtkosten im und ins Krankenhaus, alternative Medikamente und Therapien und und und…
Spendenaktionen für Betroffene nach Krebsdiagnose
Viele Betroffene oder Verwandte von Betroffenen rufen Spendenkampagnen auf GoFundMe ins Leben, um Menschen nach einer Krebsdiagnose wenigstens die finanziellen Unsicherheiten und Sorgen zu nehmen. Wenn Ämter, Stiftungen oder andere öffentliche Hilfsmittel ausgeschöpft sind, ist es oft der Bekanntenkreis, der nicht nur helfen kann, sondern auch helfen möchte.
Und weil so viele Kampagnen auf GoFundMe erfolgreich sind und viele Zehntausende Euros für Menschen in Not sammeln konnten, haben wir einmal nachgehakt und ein paar Initiator:innen gefragt, was entscheidend für den Erfolg ihrer Kampagnen war:
1. Rebekkas Tipp: Teilen, um das Lauffeuer um die Krebskampagne zu starten
Rebekka Jung aus der Schweiz startete eine Kampagne für ihre Schwester, die kurz nach der Geburt des dritten Kindes die Diagnose Krebs erhielt und sammelte knapp 90.000CHF. Gemeinsam mit den beiden Schwestern fokussierten sie ihre Offensive auf die sozialen Netzwerke: „Wir als Familie habe es in den WhatsApp-Status, in die Insta-Story und Facebook-Story getan, mit der Bitte, es doch auch zu teilen. So startete das Lauffeuer.“ Und was für eines. In wenigen Tagen erreichen sie ihr Spendenziel von 20.000CHF, womit eine Nanny für die Kinderbetreuung eingestellt werden soll.
„Man kann nichts dabei verlieren! Spenden auf andere Art und Weise zu sammeln, traut man sich ja kaum – man will nicht auffordernd oder geldgierig erscheinen. Aber viele sind sich nicht bewusst, was für Kosten da auf diese junge Familie zukommen. Und als Angehörige gibt es eine Möglichkeit zu helfen, indem man wenigstens die Geldprobleme aus dem Weg räumt, sodass der Alltag auch ohne Mami irgendwie funktioniert.“
2. Anouks Tipp: Angst Überwinden
Anouk startete eine GoFundMe-Kampagne für ihre an Krebs erkrankte Mutter. 34.000CHF sammelt sie für eine ganzheitliche Krebstherapie und sagt, dass das Geheimnis im Netzwerk liegt: „Ich denke der Erfolg der Kampagne hängt definitiv mit unserem Umfeld und den Leuten zusammen. Hauptsächlich wurde von Leuten aus unserer Heimatstadt gespendet und geteilt und diese tollen Menschen kennen wir schon unser ganzes Leben. Das gute Netzwerk und das fleißige Teilen auf allen möglichen Kanälen haben uns sehr geholfen.“
Anouks Tipp an alle, die auch überlegen, einen Spendenaufruf auf GoFundMe ins Leben zu rufen: „Es braucht viel Überwindung so öffentlich um Hilfe zu bitten, aber traut euch! Es lohnt sich auf jeden Fall, sein Herz zu öffnen, denn es kommt unendlich viel Wärme und Liebe zurück!“
3. Sabines Tipp: Vertrauen schaffen
Sabine aus Hamburg startete eine Kampagne für ihre Nichte, die in Chile als Nationalhockeyspielerin arbeitet und an einem aggressiven Krebs erkrankte. 30.000€ kommen so innerhalt kürzester Zeit zusammen. „Wir haben die Kampagne in enger Absprache mit Claudia nur mit Kontakten, die sie aus der „Hockeywelt” bzw. aus ihrem Freundeskreis hatte, per E-Mail gestartet. Dann haben viele von den Empfängern sie immer weiter geteilt, auch über Facebook. Insgesamt kommen die Spender, soweit ich es überblicken kann, aus dem engeren und entfernterem Bekanntenkreis, auch Freunde von Freunden usw.“
Ihr Tipp: „GoFundMe‘s Tipps folgen, einen guten Text schreiben und ein gutes Foto einstellen, persönliche Ansprache, den Link zur Kampagne nicht wahllos verschicken, es verbreitet sich von selbst, wozu wir ja aufgefordert haben. Vertrauen schaffen zur Kampagne.“
4. Swetlanas Tipp: Spendende auf dem Laufenden halten
Swetlana startete eine Kampagne für ihre Freundin Jenny, deren kleiner Sohn Jonas kurz vor Heiligabend die Krebsdiagnose erhielt. Inspiriert durch die Erfolgskampagne „Emily goes Paris“ wollte sie selbst auch Geld für ihre Freundin in der Not sammeln.
„Die Kampagne habe ich im Freundes- und Bekanntenkreis, bei Vereinen geteilt. Über verschiedene soziale Medien wie WhatsApp, Facebook, Instagram, Xing. Der Link wurde sehr schnell auf diesem Weg von weiteren Personen verbreitet. Viele Menschen aus Jennys und Jonas’ Umkreis wollten und wollen helfen, so dass wir sehr schnell eine große Reichweite hatten.“ RTL und auch die Lokalzeitung wendet sich an Swetlana und berichtet über den Fall, 43.000€ kommen so innerhalb kurzer Zeit zusammen.
Sie gibt anderen mit auf den Weg: „Nicht zögern, sondern einfach machen. Authentisch und ehrlich vom Anliegen berichten und die Spender auch auf dem Laufenden halten, wenn es möglich ist. Am besten im Team, denn gerade am Anfang wird man von der Masse an Nachrichten ziemlich überrollt.“
GoFundMe Spendenaktion starten, um Krebsbetroffene zu unterstützen
Dem können wir uns nur anschließen: Wartet nicht länger, sondern legt einfach los. Diese und viele andere Beispiele zeigen, wie schnell und einfach du Hilfe leisten und Betroffenen von Krebs zumindest die finanzielle Komponente ihrer Sorgen nehmen kannst.