Tschüss Berührung — Aber miteinander solidarisch!
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UPDATE 2023:
Wahrscheinlich wird mir 2023 besonders wegen des Papierkrams in Erinnerung bleiben.
So oder so ähnlich habe ich nämlich die letzten Monate immer wieder daran gesessen.
Anträge ausfüllen, Hilfsmittel kennenlernen, Pflegegrade und den Schwerbehindertenausweis beantragen – und die zwei letzten Steuererklärungen vorbereiten.
Oft mit Angst, aber noch öfter mit Kribbeln in den Füßen und stärker werdenden MS-Symptomen.
2023 begann nämlich verhältnismäßig turbulent und definitiv nicht elegant!
Mit einem Sturz und einem Armbruch im Februar, der mir direkt vor Augen geführt hat, dass ich etwas werde lernen müssen: um Hilfe zu bitten. Und sie in Anspruch zu nehmen. Für mich.
Für meine Arbeit als Sexualbegleiterin von Menschen mit Behinderungen und andere kann ich es. Für meine Arbeit und meine Klient*innen war mir das zu Beginn der Pandemie direkt möglich. Für mich selbst fällt es mir immer noch ziemlich schwer.
Aber mit Multiple Sklerose werde ich mich wohl so langsam daran gewöhnen müssen. ;)
Deswegen habe ich einen befreundeten Menschen um Hilfe gebeten, reaktiviere das Crowdfounding und schiebe jetzt mal meinen internalisierten Ableismus und meine falsche Scham zur Seite und frage euch, ob ihr mir zum Ende der Selbstständigkeit bei der letzten großen Pandemie-Rechnung von 2.500 € für die Steuerberatung helfen könnt, damit ich wieder etwas Freiraum für Schönes bekomme.
Formal habe ich fast alles abgeschlossen und z.B. mit der Krankenkasse ein paar kleinere Raten vereinbart, aber die große Rechnung schaffe ich nicht ganz alleine.
Von der aktiven Sexualbegleitung, der Selbstständigkeit und meinen Klient*innen muss ich mich so wie es aussieht nämlich leider aus gesundheitlichen Gründen endgültig verabschieden. Obwohl ich es so gern vermieden hätte!
Über die Arbeit als Sexualbegleiterin von Menschen mit Behinderungen werde ich weiterhin gerne Sprechen und Schreiben wenn es meine Kraft mit der MS zulässt.
Danke für eure Unterstützung!
#Covid19 #Pandemie #MultipleSklerose #MS #Sexualbegleitung #Selbstständigkeit
#inHamburgSagtManTschüss
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Hallo Zusammen,
mein Name ist Edith Arnold, ich bin 31 Jahre alt und lebe und arbeite als Sexualbegleiterin für geistig behinderte Menschen und Menschen im Autismus-Spektrum in Hamburg.
CORONA
Wie ihr sicherlich mitbekommen habt, hat die Corona-Kriese weitreichende Folgen.
Nicht nur für die tausende infizierten Menschen weltweit, sondern auch für Künstler*innen, Freiberufler*innen und eben auch für mich als Sexualbegleiterin.
VERBOT VON SEXUALBEGLEITUNG
Seit Sonntag den 15.03.2020 sind — um das Virus einzudämmen — Veranstaltungen aber eben auch „nahe Begegnungen“ untersagt!
Bis zur Klärung der staatlichen Unterstützung kann ich aber leider nicht warten. Denn mir droht damit auch die Privatinsolvenz.
Meine Arbeit ist ab jetzt verboten!
- „Allgemeinverfügung zur Eindämmung des Coronavirus in Hamburg“:
https://www.hamburg.de/coronavirus/13721232/allgemeinverfuegung-zur-eindaemmung-des-coronavirus-in-hamburg/
Erst letzte Woche nahm ich mir vor, die Kontaktpersonen meiner Klient*innen zu fragen, ob sie unter den erschwerten Bedingungen noch unsere Treffen wahrnehmen wollen.
Denn viele von ihnen leben in Einrichtungen, sind gesundheitlich vorbelastet und haben ein geschwächtes Immunsystem.
Dies zu schützen ist auch meine Herzensangelegenheit!
- Zdf, 37°, „die Berührerin“:
MULTIPLE SKLEROSE
Was viele noch nicht wissen ist aber, dass ich selbst seit Mai 2019 mit Multipler Sklerose diagnostiziert bin. Ich zähle also auch zu dem von Corona „bedrohten Personenkreis“.
Hinter mir liegt ein enorm hartes Jahr 2019, ich habe mich aber mit Hilfe meiner Familie, Freund*innen und auch durch meine Arbeit wieder fangen können und begegne der Krankheit positiv.
Nach einer ersten Infusions-Therapie im Februar 2020 geht es mir zur Zeit, verglichen mit anderen, wieder gut.
Aber die jetztige Existenzangst könnte auch ihre Auswirkungen auf mich und die MS haben...
Eigentlich wollte ich über Dies zu einem späteren Zeitpunkt sprechen, den Unterstützungsbedarf nicht mit einer Krankheit „begründen“. Die Arbeit der Sexualbegleitung für sich sprechen lassen.
Aber es geht nicht.
Alles hängt mit allem zusammen und ist miteinander verwoben.
- Wikipedia Multiple Sklerose:
Ich möchte mich zukünftig nicht durch meine Behinderung definieren, aber ihr dennoch ihren berechtigten Raum geben können, den sie benötigt.
Die Erkrankung ist mit mir, und ich bin mit der Erkrankung verbunden.
Aber auch mit meiner Existenz als Sexualbegleiterin. Bei der ich meine Kräfte gut einteilen und einer für mich wertvollen Aufgabe nachgehen kann.
FALSCHE SCHAM?
Es ist ein ziemlich beschämendes Gefühl um finanzielle Unterstützung bitten zu müssen, aber ich möchte damit ab heute offen und ehrlich umgehen.
Meine Arbeit als Sexualbegleiterin, meine Gesundheit und meine Existenz müssen die nächsten 2-3 Monate — in denen ich nicht arbeiten darf — unterstützt werden.
HILFE!
Ich habe laufende Kosten, Krankenkassenbeiträge und Versicherungen, auf deren Hilfe ich existentiell angewiesen bin!
Ich brauche Hilfe. Eure Hilfe.
Jeder kleine Betrag hilft und wird vorsichtig und verantwortungsbewusst verwendet!
Und vielleicht entsteht aus der Größten Not ja auch unglaublich Schönes!
- Derzeitige Homepage:
Geplant ist ab heute die Umsetzung meines eigenen Blogs auf meiner Homepage.
Der hoffentlich auf lange Sicht das Bedürfnis nach Berührung vollumfassend vermittelt und dann nur mit kleinen Beträgen unterstützbar sein kann, wenn ich wieder vollumfassend arbeiten darf.
Ein Blog über Sexualbegleitung, Sexualität und Behinderung und meiner Multipler Sklerose.
Eure Hilfe trägt einen großen Teil dazu bei!
Ich danke euch jetzt schon von Herzen <3!
Hier und auf Facebook und Instagram werden in Zukunft auch regelmäßige Updates zu sehen sein:
Facebook: Edith Arnold @dieBeruehrerin
Instagram: edith_arnold
Twitter: @_Edith_Arnold_
Bild: Andi Weiland
Auch das Teilen dieser Kampagne hilft mir enorm!
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Edith R. Arnold
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