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Emergency Fund against Punishment

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Notfallfonds gegen Strafen
Das Strafsystem ist belastend und gewaltvoll. Menschen aus migrantischen und rassifizierten Communities werden überproportional bestraft. Das gilt besonders für geringfügige Geldstrafen und sogenannte „Massendelikte“. Jeden Tag entscheidet der Staat, Armutsdelikte zu bestrafen, anstatt Menschen in Not zu helfen. Unser Notfallfonds soll eine materielle Grundlage für gegenseitige Hilfe und Solidarität mit den am stärksten Betroffenen schaffen. Gemeinsam wollen wir die Kosten umverteilen, die durch Kriminalisierung entstehen, um gegen ein Regime der rassistischen Enteignung Widerstand zu leisten.

Jede Strafe gefährdet die Existenz eines Menschen.
In Deutschland erhalten die meisten Menschen, die vor Strafgerichten verurteilt werden, eine Geldstrafe. Diese Strafen betreffen jedes Jahr über 500.000 Menschen. Vielleicht denkst du, dass eine Geldstrafe besser ist als eine Haftstrafe, aber in der Praxis tragen Geldstrafen zur Marginalisierung mittelloser Menschen bei. Armut betrifft rassifizierte und migrantische Communities überproportional, da rassifizierte Menschen einem höheren Risiko ausgesetzt sind, in Armut zu leben. Obwohl Geldstrafen theoretisch proportional zum Einkommen sein sollten, überschätzen Gerichte in der Praxis regelmäßig die finanziellen Mittel der Betroffenen. Zum Beispiel berücksichtigen Richter*innen oft nicht den Unterschied zwischen Bürgergeld (für Staatsbürger*innen) und Sozialleistungen (für Asylsuchende), was zu einer systematischen Enteignung migrantischer Gemeinschaften führt.

Strafverfahren treiben Menschen in die Armut.
Die meisten Menschen, die wegen „geringfügiger“ Delikte kriminalisiert werden, werden auch verurteilt. Das liegt auch daran, dass die Betroffenen oft keinen Anspruch auf einen Anwalt haben, ihnen vor Gericht nicht geglaubt wird und die Polizei routinemäßig gegen sie aussagt. Bei einer Verurteilung müssen Betroffene zusätzlich zu ihrer Strafe die Kosten für das Verfahren tragen. Dazu gehören die Kosten für Pflichtverteidiger*innen, Verwaltungsgebühren, Dolmetscherkosten, Reisekosten oder Entschädigungen für Zeug*innen und gerichtsmedizinische Gutachten. Menschen, die sich ohnehin in einer prekären finanziellen Lage befinden, haben große Schwierigkeiten diese Kosten und Geldstrafen zu begleichen - manchmal über Jahre hinweg. Das hat Auswirkungen auf ganze Communities, insbesondere auf migrantisierte Menschen und Frauen*, die ihre Angehörigen unterstützen, weil der Staat ihnen nicht hilft. Indem der Staat straft, sorgt er dafür, dass Betroffene weiter marginalisiert werden. Wer nicht zahlen kann, wird eingesperrt.

Geldstrafen führen zur Inhaftierung.
Durch die Ersatzfreiheitsstrafe (EFS) werden Menschen, die nicht zahlen können, inhaftiert. Jedes Jahr werden in Deutschland über 50.000 Menschen auf diese Weise eingesperrt – nicht, weil sie sich weigern zu zahlen, sondern weil sie es nicht können. Jeder Tag in Haft gefährdet die psychische Gesundheit, die Beschäftigung und die Wohnsicherheit der Betroffenen. Jeden Tag reißt dieses System Familien auseinander und fügt den Betroffenen schweren Schaden zu. Wir kämpfen für die Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe und für eine Welt ohne Strafen. In der Zwischenzeit muss unsere Solidarität mit betroffenen Menschen praktisch werden.

Hilf uns, rassistische Enteignungen zu verhindern
Unsere Prozessbeobachter*innen mit der Racism on Trial Kampagne dokumentieren, wie das Strafsystem rassifizierte Menschen enteignet. Ab 2025 plant das Justice Collective, Menschen zu helfen, ihre Geldstrafen zu bezahlen und die mit Strafverfahren und Urteilen verbundenen Kosten zu subventionieren. Unser Ziel ist es, Menschen zu unterstützen, die Gefahr laufen, wegen nicht gezahlter Geldstrafen inhaftiert zu werden (Ersatzfreiheitsstrafe), und/oder die keine Mittel haben, ihre Geldstrafen zu zahlen.

Ziele unseres Notfallfonds
  • Disrupt Debtors’ Prisons: Ersatzfreiheitsstrafen verhindern Wir wollen Strafen zahlen, um die Inhaftierung von Menschen zu verhindern, die von einer Ersatzfreiheitsstrafe akut bedroht sind. Unsere Prozessbeobachter*innen sind bereit, direkt bei Gerichtsverhandlungen zu intervenieren, um Inhaftierungen in Echtzeit zu verhindern.
  • Kriminalisierte Communities unterstützen:Wir wollen bis zu 500 € pro Person für Soforthilfen und Geldstrafen bereitstellen, die mit Fällen von Massenkriminalisierung zusammenhängen, und priorisiere dabei Unterstützung für Menschen, die von Rassismus betroffen sind.
  • Break Isolation: Menschen in Untersuchungshaft unterstützen:Menschen ohne festen Wohnsitz oder Familie in Deutschland werden routinemäßig in Untersuchungshaft gehalten, oft weil sie als „Fluchtgefahr“ gelten. Obwohl sie nicht verurteilt wurden, werden sie ihrer Freiheit beraubt, isoliert und von der Gesellschaft abgeschnitten. Unser Ziel ist es, diese Isolation zu durchbrechen, indem wir grundlegende Bedürfnisse – einschließlich Bettwäsche, Unterwäsche, Socken, Handtücher und Snacks – bereitstellen, um die Würde und das Wohlbefinden der Betroffenen während dieser schwierigen Zeit zu wahren.

Wie du spenden kannst
Deutschland verwendet das „Tagessatzsystem“, um die Höhe von Geldstrafen zu bestimmen. Richter*innen teilen einfach das Nettoeinkommen einer Person durch 30 und multiplizieren diese Zahl mit den Tagen, die der wahrgenommenen Schuld und Schwere der „Straftat“ entsprechen.

Beispiel für eine Person mit einem Einkommen von 600 € und einer Verurteilung wegen Diebstahls:
600 € ÷ 30 = 20 € pro Tag
Eine typische Strafe für Diebstahl beträgt 10 bis 30 Tagessätze.
Gesamtstrafe: 20 € x 20 Tage = 400 € Geldstrafe

Dieses System führt zu exorbitanten Geldstrafen, die für die Betroffenen unmöglich zu zahlen sind. Dadurch werden kriminalisierte Menschen in noch größere Prekarität gedrängt. Wir wollen diese Kosten umverteilen, um kriminalisierte Communities zu unterstützen.

Spendenempfehlung
Wir bitten dich, einen Tagessatz entsprechend deines Einkommens zu spenden. So verteilen wir die Last strafender Sanktionen fair um. Teile einfach dein Nettoeinkommen durch 30, um deinen Tagessatz zu berechnen.

10 € Spende hilft, Isolation zu durchbrechen und Menschen in Untersuchungshaft zu unterstützen.
15 € von 30 Menschen können jemandem die Freiheit schenken.
50 Menschen, die monatlich spenden, können 10 Familien vor Verschuldung bewahren.

Falls nicht alle gesammelten Mittel für Geldstrafen und Rechtskosten benötigt werden, sorgen wir dafür, dass sie bestehenden Rechtshilfefonds zugutekommen, die Menschen bei Repression und Kriminalisierung unterstützen.

Über uns
Justice Collectivedokumentiert und kämpft gegen Rassismus und Ungerechtigkeit im Strafsystem. Wir wissen, dass dieses System keine Gerechtigkeit schafft. Menschen, die durch Racial Profiling ins Visier genommen werden, werden vor Gericht mit größerer Wahrscheinlichkeit und härter bestraft. Wir organisieren solidarische Unterstützung für Menschen, die mit Strafanzeigen konfrontiert sind.
The punishment system is disruptive and violent.


Emergency Fund against Punishment
People from migrant and racialized communities are disproportionately punished. This is especially true for low-level fines and so-called “mass offenses”. Everyday, the state decides to punish poverty offenses instead of helping people in need. Our emergency fund aims to establish a material basis for mutual aid and solidarity with those most impacted. Together, we aim to redistribute the costs that people facing criminalization face to resist a regime of racialized dispossession.

Every punishment puts someone's livelihood at risk.
In Germany, the majority of people sentenced in criminal courts receive a fine. Fines affect over 500,000 people every year. While many people think that paying a fine is preferable to receiving a prison sentence, in practice, they contribute to the marginalization of people without resources. Poverty disproportionately affects racialized and migrant communities, as racialized people are at a higher risk of experiencing poverty. While, in theory, fines should be proportionate to income, in practice courts routinely overestimate how much money defendants have at their disposal. For example, judges do not take into account the difference between Bürgergeld (for citizens) and Sozialleistungen (for people applying for asylum), resulting in the systemic impoverishment of migrant communities.

Criminal trials put people in debt.
The majority of people criminalized in relation to “minor” offenses are also sentenced. This is because in these cases people are often not entitled to a lawyer, not believed in court, and police and private security routinely testify against them. If someone is convicted of a crime, they have to cover all costs related to their trial in addition to their sentence. This means paying for public defense attorneys, administration fees, interpretation costs, witness travel expenses or compensation, and forensic reports. People who are already financially precarious struggle to pay off these costs and fines—sometimes for years to come. This impacts entire communities, especially migrantized people and women* supporting their loved ones in the absence of help from the state.

Fines facilitate incarceration.
Due to substitute imprisonment (Ersatzfreiheitsstrafe), fines also put people who are unable to pay behind bars. Every year, more than 50,000 people are imprisoned in this way in Germany—not because they refuse to pay, but because they cannot. Every day spent in confinement poses a great risk to people's mental health, employment, and housing security. Every day, this system tears apart families and harms those affected. We fight for the abolition of EFS and for a world beyond punishment. In the meantime, our solidarity with people affected by criminalization needs to become practical.

Help us disrupt racist dispossession
Our courtwatching with the Racism on Trial Campaign documents how the punishment system dispossesses racialized people. Our courtwatching and our advocacy focuses on so-called mass offenses (drug charges, theft, fare evasion, fraud and assault). This is not because people are “more innocent” but because these charges make up the vast majority of cases in the German punishment system. Starting 2025, Justice Collective hopes to help people to pay their fines and contribute to costs arising from criminal trials and sentences. Our aim is to support people who are at risk of facing incarceration for non-payment of fines (Ersatzfreiheitsstrafe) and/or have no means to pay fines and break isolation to fight discriminatory pre-trial detention practices.

Funding Goals
  • Disrupt Debtors’ Prisons: Fund immediate payment of fines to prevent the imprisonment of people at acute risk of substitute imprisonment (Ersatzfreiheitsstrafe). Our courtwatchers are prepared to intervene directly in court hearings to prevent incarceration when we see ESF enforcement in real time.
  • Support Criminalized Communities: Provide up to €500 per person for legal expenses and fines related to cases of mass criminalization, prioritizing support for those disproportionately affected by racism.
  • Support People in Pre-Trial Detention: People without permanent residence or family in Germany are routinely held in pre-trial detention, often because they are deemed a “flight risk.” Though they have not been convicted of a crime, they are deprived of their freedom, isolated, and cut off from community support. Our goal is to break this isolation by providing basic necessities—including bedding, underwear, socks, towels, and snacks—to individuals in pre-trial detention centers, helping them maintain dignity and well-being during this challenging time.

How to Donate
Germany uses the “day-fine-system” to determine the amount of criminal fines. Judges simply divide someone’s net income by 30 and multiply this number by days determined by the perceived guilt and severity of the “crime”.
This is what this calculation might look like for someone who earns 600€ and is found guilty of theft:
600€ : 30=20€ per day
A common sentence for theft offenses is 10 to 30 day fines.
Total punishment: 20€ x 20 days = 400€ Fine

This system results in enormous fines which are impossible for people affected to pay. This way, people who are criminalized are pushed into further precarity. We want to redistribute these costs, to support criminalized communities.

We ask for donations in the amount of one day fine, according to your income. This way, we redistribute the burden of criminal charges fairly. To find out how much a day fine would be for you, you can simply divide your net income by 30.

1 Person donating 10€ helps us to break isolation and support people in pre-trial detention.
30 people donating 15€ can buy someone’s freedom.
50 people donating one day fines every month saves 10 families from going into debt.

If not all of the funds raised are needed to pay fines and legal fees for people charged in connection with mass criminalization, we will work to ensure they are used to benefit existing legal aid funds that support people facing repression and criminalization.

About Us
Justice Collective documents and resists racism and injustice in the criminal punishment system. We know that this system does not create justice or equality. Groups targeted by racial profiling are more likely to be punished in court, and punished more harshly. We organize in support with people facing criminal charges.
Donate

Donations 

  • Anonymous
    • €5
    • 9 d
  • Anonymous
    • €50
    • 24 d
  • Franziska Duda
    • €50
    • 2 mos
  • Beate Möller
    • €50
    • 2 mos
  • Anonymous
    • €50
    • 2 mos
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Justice Collective
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