Endometriose-Forschung

"Stell dich mal nicht so an, Regelschmerzen sind doch normal!"

Endometriose geht als zweithäufigste gynäkologische Erkrankung mit starken Schmerzen einher und führt oft zu chronischen Entzündungen, Vernarbungen und Verwachsungen, Blutungen in der Bauchhöhle, Unfruchtbarkeit uvm. Sie ist hormonabhängig, wird durch eine Fehlfunktion der Immunzellen mitbedingt und kann durch die invasiv wachsenden Endometrioseherde zu bleibenden Schäden sowohl an den Genitalorganen als auch an benachbarten Organen führen. Obwohl Endometriose schätzungsweise 10 - 15 Prozent aller Menschen mit Gebärmutter betrifft, sind sie, ihr Krankheitsbild und jegliche Therapiemöglichkeiten bisher nur wenig bekannt und leider noch weniger untersucht.

Viele von euch wissen bereits, dass mich die Endometriose persönlich sehr betrifft. Ich habe sehr intensiv nach einer guten medizinischen Betreuung suchen müssen und sie nach langjähriger Suche endlich in Frau Prof. Mechsner, die ihr im Video oben schon gesehen habt, gefunden. Frau Prof. Mechsner ist die Leiterin des klinisch-wissenschaftlichen Endometriosezentrums der Charité Berlin, das als einziges deutsches Zentrum Klinik und Forschung der Endometriose verknüpft. Mit einem eigenständigen Endometriose-Forschungslabor betreiben Frau Prof. Mechsner und ihre zwei Mitarbeiterinnen notwendige interdisziplinäre Grundlagenforschung, mithilfe derer sie z.B. neue Therapieansätze erarbeiten und diese als einziges Labor in Deutschland durch freiwillige Teilnahmen an Studien mit menschlichen Proben untersuchen. Besonders die Wechselwirkung aus Frau Prof. Mechsners praktischen Erfahrungen und ihrer wissenschaftlichen Expertise eröffnen dabei die Möglichkeit, die gewonnenen Erkenntnisse aus der Praxis zeitnah in die Forschung zu bringen und patient*innenorientiert zu behandeln.

Leider musste ich vor kurzem erfahren, dass die offizielle, öffentliche Finanzierungsstelle keine der Finanzierungsanträge, die Frau Prof. Mechsner sowohl aktuell als auch in den vergangenen Corona-Jahren bereits gestellt hat, bewilligt. Dies liegt anscheinend daran, dass es keine endometriosespezifischen Forschungsausschreibungen gibt und somit die Endometriose als solche neben den vielen anderen Anträgen auf Finanzierung bei den Lebenswissenschaften nicht relevant genug ist. Da Forschung generell durch jede*n Wissenschaftler*in eigenständig finanziert werden muss und somit eigentlich immer nur über solche Drittmittel laufen kann, hat dies zur Folge, dass Renata Velho und Sandra Bock - die zwei Mitarbeiterinnen, die neben Frau Prof. Mechsner maßgeblich für den Fortschritt der Forschungsarbeit verantwortlich sind - ab Ende diesen Jahres nicht mehr bezahlt werden können. Weil Frau Prof. Mechsner durch ihre leitende Position zu 90% klinisch (also als behandelnde Ärztin) arbeitet und sie die wissenschaftliche Forschungsarbeit ohne Frau Velho und Frau Bock nicht mehr schaffen würde, steht eine Schließung des Endometriose-Forschungslabor im Frühjahr 2023 und somit das Ende der weiteren Endo-Forschung an der Charité bevor… Vor allem Themen wie die neurogene Inflammation, die Stimulation des Immunsystems vor und nach OP/Therapie, StemmCells, Fibrose, neue Ansätze zum Endobelly, zur Ernährung und dem Endocannabinoidsystem in Endometriose, und sogar Aussichten auf eine Impfung, die die Immunzellaktivität stimulieren könnte, “schlummern noch im Labor” und dürfen nicht vernachlässigt bzw. unberücksichtigt bleiben! Auch wenn Frau Prof. Mechsner für all diese Forschungsansätze stetig neue Anträge schreibt, kann sie diese nicht ohne Vorarbeit und Publikationen erfolgreich einreichen - die dafür notwendige wissenschaftliche Arbeit kann sie aber wiederum ohne ihre Mitarbeitenden nicht leisten.

Und jetzt kommt ihr in‘s Spiel: Wir gemeinsam müssen es schaffen, die 55.000€ aufzubringen, die es mindestens braucht, um die Verträge des Forschungsteams von Frau Prof. Mechsner für ein weiteres halbes Jahr aufrechtzuerhalten. Je mehr wir erreichen, desto besser! Ich möchte aber, besser gesagt ich kann nicht tatenlos dabei zusehen, dass die zwei ihre Jobs, die für die Endo-Community und die potenziell auf uns wartenden, innovativen und nicht-hormonellen Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten so verdammt wichtig sind, nicht fortführen können - vielleicht schaffen wir es ja gemeinsam? Jeder einzelne Euro zählt und ist für jeden weiteren Monat Anstellung der beiden und somit für die Endo-Forschung unerlässlich! Selbstverständlich landet das von euch gespendete Geld direkt auf dem Spendenkonto der Endometriose-Forschung der Charité. Falls ihr derzeit nicht spenden könnt, würde ich mich so freuen, wenn ihr diese Spendenkampagne mit euren Familien, Freund*innen und Bekannten teilt.

Vielen, vielen Dank,

eure Anna

UPDATE vom 15.11.2023

Hallo ihr Lieben, dank eurer Hilfe haben wir es geschafft, Frau Prof. Mechsner und ihr Team das vergangene Jahr bei der Endometriose-Forschung zu unterstützen!!! Diverse Finanzierungsanträge (unter anderem auch an das Bundesministerium für Bildung und Forschung) wurden in der Zwischenzeit für das kommende Jahr gestellt, befinden sich jedoch leider immer noch in Bearbeitung. Diese hohe Bearbeitungsdauer hat zur Folge, dass das Labor von Frau Prof. Mechsner mitsamt ihren Mitarbeitenden weiterhin vor dem Aus steht: Ohne zusätzliche überbrückende Finanzierung wird es in 2024 nicht bestehen bleiben können. Folglich mussten wir das Spendenziel von 55.000€, welches wir mit 40.000€ fast erreicht haben, auf 100.000€ anheben: Wir hoffen dabei so sehr auf eure weitere Unterstützung...

Ganz viel Liebe, eure Anna