Main fundraiser photo

Oliver darf nicht Vater unseres Sohnes sein!

Donation protected
Familie ist bunt

Hallo liebe Menschen da draußen,
wir, Max, Oliver und Jule Fröhlich (unsere Namen sind zum Schutz unseres Kindes geändert), bitten Euch um Eure Unterstützung.

Wir haben uns als zwei Frauen kennen und lieben gelernt. Mein Mann Oliver wurde als Frau geboren und hat sich kurz nach unserer Verpartnerung 2015 als transsexuell geoutet und ist seinen Weg gegangen, um endlich ER zu sein. Ich habe ihn immer dabei unterstützt und wusste, dass ich mit diesem Menschen eine Familie gründen möchte.

Und... wir haben es geschafft. Wir sind seit Oktober 2023 Eltern eines wunderbaren Sohnes, der uns viel Freude macht. Aber: Das Standesamt Flensburg verweigert Oliver die Vaterschaftseintragung.

Als ich Anfang 2023 schwanger wurde, habe ich mich beim Standesamt Flensburg informiert, ob mein Mann - auch bei einer eingetragenen Lebenspartnerschaft - automatisch als Vater eingetragen wird. Wir wurden aufgeklärt, dass eine eingetragene Lebenspartnerschaft eigentlich nur zwischen homosexuellen Paaren möglich ist, was wir ja nun nicht mehr sind.


Also haben wir "nochmal" geheiratet. Das Standesamt Flensburg stellt sich jedoch quer und ist auf dem Standpunkt, dass mein Mann Oliver nicht als Vater unseres Kindes eingetragen werden kann, da er ja mal eine Frau war. Die Aussage: Er solle unseren Sohn doch adoptieren.

Oliver gilt vor dem Gesetz als Mann und §1592 des BGB besagt: "Vater ist der Mann, der zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes mit der Mutter verheiratet ist." Also alle Kriterien erfüllt. Es wird kein anderes Paar gefragt, wie denn deren Kind entstanden ist und ob der Ehemann denn wirklich der Vater ist. Das Standesamt ist sogar dazu verpflichtet, den Ehemann als Vater einzutragen, selbst wenn beide sagen, dass er nicht der leibliche Vater ist - weil es das Gesetz sagt.

Wir sind sehr geschockt über die Diskriminierung, die Oliver hier erfährt.

Nachdem wir nach der Geburt unseres Sohnes Max alle Unterlagen zum Flensburger Standesamt geschickt haben, erreichte uns einige Tage später die Geburtsurkunde per Post mit einem kurzen Schreiben, in dem nur mir zur Geburt unseres Sohnes gratuliert wurde und mit dem Hinweis, dass das Standesamt meinen Mann nicht als Vater eintragen kann und unseren Fall zum Amtsgericht gegeben hat, damit dort darüber entschieden wird.

Sofort haben wir uns rechtlichen Beistand geholt. Leider übernimmt unsere Rechtschutzversicherung unseren Fall nicht, da es um Familienrecht geht und das nicht mit abgedeckt ist. Unser Anwalt kommt uns wirklich sehr entgegen mit den Kosten, aber auch er muss bezahlt werden für seine Arbeit. Und eigentlich dachten wir, dass es nur um ein paar Schreiben geht.

Das Amtsgericht hat zu unseren Gunsten entschieden und per Beschluss das Standesamt Flensburg aufgefordert, meinen Mann als rechtlichen Vater einzutragen. Wir konnten unser Glück kaum fassen, waren unserem Anwalt unglaublich dankbar für seine Unterstützung und seine Arbeit. Nun mussten wir nur noch die 4 Wochen Widerrufsfrist abwarten und unser Sohn hat endlich einen rechtlichen Vater mit allen Pflichten und Rechten. Einen Tag vor Ablauf der Widerrufsfrist, haben wir Post von unserem Anwalt bekommen, dass das Standesamt Beschwerde gegen den Beschluss des Amtsgerichts eingelegt hat und sie unseren Fall bis zum höchsten Gericht bringen wollen. Nun liegt unser "Fall" beim Oberlandesgericht Schleswig.


Wir verstehen nicht, warum das Standesamt Flensburg so handelt. Sie nehmen unserem Sohn nicht nur das Recht auf einen Vater, sondern meinem Mann auch das Recht darauf, Vater zu sein. (Sollte mir etwas passieren, hätte Oliver keine Rechte. Das Sorgerecht würde an den nächsten lebenden Verwandten gehen. Er darf nichts entscheiden, sollte ich aus irgendwelchen Gründen nicht dazu in der Lage sein.) In der Beschwerde hat das Standesamt ausdrücklich betont, dass mein Mann nicht Vater unseres Sohn sein kann, da er weiterhin als weiblich anzusehen ist. (Sie beziehen sich auf den § 11 des TSG, welcher aber laut Amtsgericht und auch unserem Anwalt nicht auf meinen Mann anzuwenden ist.) Diese Aussage ist absolut diskriminierend, nicht nur Oliver gegenüber, sondern jedem transsexuellen Menschen.

Nun liegt unser Fall beim Oberlandesgericht Schleswig. Das stellt uns vor große finanzielle Herausforderungen. Aktuell haben wir Rechtsanwaltskosten von 1700 € die wir nur schwer abbezahlen können. Das belastet uns zusätzlich. Oliver ist im Pflegebereich tätig und ich bekomme aktuell Elterngeld. Da macht man keine großen Sprünge. Aber wir können und wollen uns das nicht gefallen lassen. Hier wird ein Mensch diskriminiert, einem Kind sein Elternteil vorenthalten und über etwas diskutiert, worüber man heutzutage nicht mehr diskutieren sollte. Wir fragen uns, wie "Bunt" Flensburg in Wahrheit ist, wenn so etwas unter der Regenbogenflagge passiert, die am Rathaus hängt?


Wir wollen kämpfen! Für unseren Sohn, meinen Mann und für jede Familie in einer ähnlichen Situation, die nach uns kommt! Genau deshalb benötigen wir eure Unterstützung. Jede Spende hilft uns, die anfallenden Anwaltskosten zu decken und auch ganz direkt etwas gegen Diskriminierung im LGBTQ Bereich zu tun.

Alles was wir nicht benötigen, spenden wir an eine Organisation, die sich für LGBTQ einsetzt. Wir möchten uns nicht bereichern, sondern wünschen uns Unterstützung, für unser Recht zu kämpfen.

Ihr helft uns sehr, wenn ihr unsere Geschichte weitererzählt und euch mit uns empört!
Wir sagen Danke fürs teilen, weiter erzählen und ganz besonders für jede Spende, die uns erreicht!

Oliver, Jule und Max

PS: In Flensburg sind wir kleine Berühmtheiten. Über unseren Weg zum Kind gibt es einige Artikel in der SHZ. Diese verstecken sich hinter einer Paywall, wenn ihr aber auf den Play-Button drückt, könnt ihr euch den Artikel vorlesen lassen.

Donations 

    Organizer

    Jule Fröhlich
    Organizer
    Flensburg, Schleswig-Holstein

    Your easy, powerful, and trusted home for help

    • Easy

      Donate quickly and easily

    • Powerful

      Send help right to the people and causes you care about

    • Trusted

      Your donation is protected by the GoFundMe Giving Guarantee