In Gedenken an Joel

Liebe Leserin, lieber Leser,

mein Name ist Stefan, 32 Jahre alt aus Runkel. Mit diesem Spendenaufruf richte ich mich an die Öffentlichkeit.

Im hessischen Oberzeuzheim wurde am 11. Dezember 2023 eine 43-jährige Frau getötet. Sie hinterlässt einen Sohn, der am Sterbetag seiner Mutter seinen 23. Geburtstag feiern wollte. Mittlerweile findet vor dem Schwurgericht am Landgericht Limburg der Prozess gegen den Beschuldigten statt.

Die Mitteilung über den Tod seiner Mutter ereilte den Sohn am Tage seines Geburtstages. Jedoch teilte ihm die Polizei die genauen Umstände nicht mit. Dass seine Mutter durch 12 Messerstiche starb, erfuhr er aus der Regionalpresse.

Nur durch die Beiordnung als Nebenkläger gelang es dem 23-jährigen Runkeler, am Prozess teilzunehmen. Schließlich wollte er die genauen Umstände dieser grauenhaften Tat aufgedeckt wissen, was die Mutter und der Lebensgefährte der Verstorbenen, welche ebenfalls Bekannte des Beschuldigten sind, zu verhindern versuchten, indem sie dem Sohn der Getöteten jegliche Informationen verweigerten. So behaupteten diese beispielsweise, dass die Hauptverhandlung unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit geführt würde, bloß um ihn vom Geschehen fernzuhalten.

Durch die psychische Belastung nach der Tötung seiner Mutter war mein Freund sehr lange krankgeschrieben, wodurch sein befristetes Arbeitsverhältnis bei einem Produktionsbetrieb in Runkel nicht verlängert wurde. Gesundheitlich wieder „auf die Beine zu kommen“, wird nach diesem schrecklichen Verlust eine Lebensaufgabe für ihn werden...

Warum starte ich diesen Aufruf denn überhaupt?

Das fragen Sie sich nun vielleicht auch und denken dabei an § 472 StPO: "Die dem Nebenkläger erwachsenen notwendigen Auslagen sind dem Angeklagten aufzuerlegen, wenn er wegen einer Tat verurteilt wird, die den Nebenkläger betrifft."

Hierzu muss ich kurz anmerken, dass es auch beim Anwalt so etwas wie Zusatzleistungen gibt, ähnlich wie beim Arzt. Die Rechnung des Anwaltes über 1.094,80 beinhaltet genau so eine Zusatzleistung, nämlich für die Anfertigung eines Exzerptes der Ermittlungsakte des Verfahrens, welche sich auf 735 Seiten beläuft- hinzukommen 250 Seiten Lichtbilder. Eine Überlassung dieser Akte in ihrer Gänze ist aufgrund Joels psychischer Verfassung undenkbar. Selbst für Agatha Christie wären die Bilder zu verstörend. Aus Gründen des Opferschutzes wurde die Ermittlungsakte daher für Joel anwaltlich zusammengefasst.

Wenn die eigene Mutter feige mit dem Messer getötet wird, kommen letztendlich viele Aufgaben und Kosten auf einen zu, ob nun für Fahrtkosten, Behördendokumente, Heilbehandlungskosten oder ein Erbscheinverfahren...

Aus dem Bürgergeldbezug heraus lassen sich die bereits entstandenen Kosten für die Abwicklung dieser Tragödie nicht bezahlen.

Ich bitte inständig um Unterstützung.