Große WGs in Köln erhalten
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Um uns gegen die Verdrängung von großen WGs als Lebenskonzept aus dem Kölner Stadtbild zu wehren, und noch wichtiger, um weiterhin gemeinsam Wohnen zu können, haben wir uns auf einen Rechtsstreit mit unseren Vermietern eingelassen, die uns wegen Eigenbedarf gekündigt haben. Dies geht mit erheblichen Kosten einher. Wenn du kannst, würden wir uns deshalb über deine Unterstützung freuen! Danke
Worum es geht:
Zum 30.6. wurden wir als Wohngemeinschaft wegen Eigenbedarfs aus unserer Wohnung gekündigt. Dies bedeutet, dass wir unseren Wohnraum aufgeben sollen, damit ein Familienmitglied des Vermieters einziehen kann. Da wir Einspruch erhoben haben, hat der Vermieter rechtliche Schritte eingeleitet, um den Eigenbedarf durchzusetzen. Das heißt er hat eine Räumungsklage gegen uns erhoben. Diese geht mit erheblichen Kosten einher.
Deshalb sind wir dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um uns gegen die – nun auch uns betreffende – Verdrängung von größeren Wohngemeinschaften aus dem Kölner Stadtbild zu wehren.
Wer wir sind:
Wir sind eine 6-köpfige WG aus Köln-Kalk, die sich teilweise schon seit 6 Jahren den Wohnraum teilen. Bei uns wird jedoch nicht nur der Wohnraum geteilt, sondern auch der Alltag, Sorge- und Haushaltsarbeit, Nahrungsmittel und Zeit. Wir sind füreinander da und bieten uns gegenseitig Unterstützung und Halt, wie das Leben in einer Kleinfamilie. Wir haben uns bewusst zu diesem Wohn- und Lebenskonzept entschieden, haben einen Wertekonsens und genießen den Zusammenhalt der Gruppe.
Warum das wichtig ist:
In Deutschland, insbesondere in großen Städten wie Köln, ist bezahlbarer Wohnraum immer weniger verfügbar. Für Menschen, die aus ihrem Wohnraum verdrängt werden wird es immer komplizierter, angemessene, bezahlbare Wohnungen zu finden. Auffällig ist, dass in Köln in den letzten Jahren besonders große Wohngemeinschaften zugunsten der Vermieter aus ihren Wohnungen vertrieben werden. Häufig heißt es, die WG-Bewohnenden seien nicht auf diese Wohnungen angewiesen, da sie diese nur aus Sparsamkeitsgründen teilten. Doch jeder Person steht es zu, Wohnen so zu gestalten, wie es zum eigenen Lebensentwurf passt. Das Leben in einer Wahlgemeinschaft stellt genauso ein legitimes Konzept dar, wie das Leben in der Kleinfamilie. Diese Lebenskonzepte werden in den Kündigungen aufgewogen mit angeblichen und unverhältnismäßigen Eigenbedarfen der Angehörigen der Vermietenden. Das wollen wir uns nicht gefallen lassen! Eigentümerin von Wohnraum zu sein heißt auch Verantwortung dafür zu übernehmen, dass man Macht über das existenzielle menschliche Grundbedürfnis Wohnraum hat.
Warum wir um eine Spende bitten:
Durch den anstehenden Gerichtsprozess fallen Gerichts- sowie Anwaltskosten an. Sollten wir den Prozess gewinnen, können wir bleiben und die Vermieter zahlen die Kosten. Sollten wir verlieren, müssen wir gehen und für uns entstehen erhebliche Kosten.
Sollten wir das Geld am Ende nicht oder nicht ganz benötigen - weil wir den Prozess gewinnen oder wir wider Erwarten eine vergleichbare Unterkunft finden – wird das gesammelte Geld Personen in ähnlichen Lagen zur Verfügung gestellt. Denn alle müssen wohnen! Die Spende ist entsprechend Zweckgebunden an WGs die von Verdrängung bedroht werden oder eine Organisation, die sich um Menschen in Wohnungsnot kümmert.
Falls es euch ähnlich geht oder ihr euch generell gerne vernetzen möchtet, schreibt uns gerne!
Organizer
Mombertus Krawalli
Organizer
Cologne, Nordrhein-Westfalen