Rette die Wäscherei für Geflüchtete auf Lesbos

Ich bin aktuell auf Lesbos und engagiere mich dort im Paréa Community Center für LeaveNoOneBehind (LNOB) als Volunteer. Mit dieser Kampagne möchte ich Geld für die Waschmachinen und Trockner sammeln mit denen wir monatlich für bis zu 500 Geflüchtete Wäsche waschen. Die Geflüchteten warten hier im Camp Mavrovouni auf eine Asylentscheidung und leben dort in sehr schlechten Bedingungen auf sehr engem Raum mit vielen Menschen. Die EU und die griechische Regierung sorgen nicht dafür, dass die Menschen mit grundlegend gut versorgt werden (Bsp.: Es fehlt an Kleidung, Zahnpasta, Shampoo, Waschmöglichkeiten, Essen, etc.). NGOs wie Leave No One Behind versuchen, diese Versorgungslücke zu schließen.

Seit dem Brand von Camp Moria im September 2020 ist die griechische Insel Lesbos beinahe aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Doch noch immer sind mehr als tausend geflüchtete Menschen auf der Insel gefangen – und werden in prekären Zuständen über Monate und Jahre hinweg festgehalten. Es kommen immer mehr People on the Move auf der Insel an, deren Lage sich zunehmend verschlechtert. Das Camp Mavrovouni wurde nach dem verherenden Brand des Camps Moria als Überganscamp eröffnet, seit dem Brand sind jetzt knapp 3,5 Jahre vergangen und die Bedingungen im „neuen“ Camp sind immer noch sehr schlecht: Es gibt keine Waschmöglichkeiten für Kleidung, insbesondere Hautkrankheiten verbreiten sich schnell und Sanitäranlagen sind beschädigt. Die Menschen warten Monate bis Jahre, um zu wissen, wie es weiter geht. Beim Camp handelt es sich um ein sogenanntes CCAC – Closed and Controlled Access Camp. Das bedeutet, dass nur wenige Personen außer den Campbewohner*innen Zugang haben und hohe Zäune, Kameras und Polizei alles überwachen. Das Areal liegt am Meer, schutzlos den rauen Winden ausgesetzt, die hier oft von Norden kommen. Fotos und Videoaufnahmen sind verboten. Das Hauptziel des Camps ist es zu zeigen, dass Geflüchtete, wenn es nach der EU geht in Europa nicht willkommen sind. Mehr zu den Bedingungen im Camp.

Mit dieser Kampagne möchten wir einen Teil dazu beitragen, dass den Menschen hier weiterhin geholfen werden kann und ihre Menschenwürde geschützt, sowie ihre Grundbedürfnisse gesichert werden können. Gemeinsam mit 7 Partnerorganisationen gestaltet Leave No One Behind das Paréa Community Center auf der griechischen Insel. Das Wort „paréa“ auf Griechisch bedeutet „Gemeinschaft, Freundeskreis“. Das Center befindet sich in unmittelbarer Nähe zu dem Camp Mavrovouni, in dem Geflüchtete untergebracht sind. Im Paréa haben die Besucher*innen an einem Ort Zugang zu einer breiten Palette von Dienstleistungen, darunter die Verteilung von Nahrungsmitteln und Hilfsgütern, rechtliche und psychosoziale Unterstützung, Bildung und soziale Betreuung. Vor allem aber bietet Paréa den Geflüchteten ein Gefühl von Normalität und Gemeinschaft. Im Februar 2024 kamen mehr als 9.000 Geflüchtete ins Paréa, im Schnitt 432 Besucher*innen am Tag. Mehr über Paréa. LNOB betreibt in Paréa neben einer Schuh-/Kleiderausgabe und einer Wäscherei auch einen Free Shop. In der Wäscherei können Geflüchtete täglich ihre Wäsche abgeben. In einem schnellen System wird sie gewaschen und getrocknet, um die Übertragung von Krankheiten und Keimen zu begrenzen und den Menschen die Möglichkeit zu geben, täglich saubere Kleidung zu haben. Die Wäscherei besteht aus 8 Waschmachinen und 14 Trocknern, die wochentags von 9-16 Uhr durchgängig laufen. Somit brauchen die Geräte dringend einen Check-Up, damit der Wäscheservice weiterhin bestehen bleiben kann. Jeder Euro hilft!

Der Spendenbetrag wird abzuüglich der GoFundme Gebühr komplett für die Instandhaltung der Wäscherei verwendet. Falls ein Überschuss an Spenden eingenommen wird, wird dieser für Hygieneartikel für den Free Shop verwendet.

Wir danken allen, die sich an unserer Kampagne beteiligen und damit sowohl die Arbeit von LNOB auf Lesbos, als auch die People on the Move in ihrer katastrophalen Lebenslage unterstützen.