
Ich möchte nicht aufgeben...
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Hallo zusammen, einige kennen sicher noch die Spendenaktion von Julia, als ich damals nach meiner Leber-OP (plus Krankenhausaufenthalte wegen des Darms und Gallenkoliken) finanziell ins Straucheln kam und kurz vor der Insolvenz stand. Ihr habt mir damals so sehr geholfen. Leider wurde die Kampagne deaktiviert und ich erhalte keine Rückmeldung, ob sie sich nochmal reaktivieren lässt, daher nun hier nochmal neu...
Ich habe damals einige Zeit gebraucht, mich halbwegs zu berappeln, wurde 2019 nochmal operiert und habe leider bis heute, auch ohne Gallenblase, weiterhin Koliken - mal mehr, mal weniger oft. Anfang 2020 dachte ich, jetzt geht es bergauf, ich könnte mir langsam wieder Rücklagen schaffen und mich wieder so richtig zurück auf die Füßen kämpfen. Dann kam Corona und der Boden wurde mir wieder weggerissen. Ohne Rücklagen in den ersten Lockdown, insgesamt über Monate nicht oder nur eingeschränkt arbeiten zu dürfen, war der nächste Schlag ins Gesicht. Ich war damals schon kurz davor, aufzugeben. Aber auch das hab ich irgendwie gemeistert. Aber seitdem geht es irgendwie nur noch bergab, meine Gesundheit ist nicht die Beste, die ganzen Jahre Koliken, Operationen, Krankenhausaufenthalte haben ihre Spuren hinterlassen, dazu Arthrose und Bandscheibenvorfall. Seit ca. eineinhalb Jahren kämpfe ich wieder mit einer schweren Depression, bin wieder in alte Essmuster gerutscht und schaffe manchmal nichtmal, meinen Haushalt zu schmeißen. Es ist so viel passiert, dazu das ewige Kämpfen, Existenzängste, Menschen verloren, ständig die Schmerzen aushalten und vieles mehr, das ich öffentlich nicht alles schreiben möchte. Da kann dann irgendwann auch der stärkste Mensch nicht mehr. Ich habe bis heute keine Reha machen können, die ich dringend bräuchte, weil ich mir nicht erlauben kann, mal eben 3-4 Wochen nicht zu arbeiten. Ich bin so erschöpft und müde, müde vom Kämpfen, von diesem Leben, immer wieder neues auf die Beine zu stellen und nichts, aber auch nichts zahlt sich langfristig aus, weil ich immer wieder Knüppel zwischen die Beine bekomme. Meine Therapeutin sagte neulich: "Frau Denker, wenn man Ihr Leben verfilmen würde, würde kein Mensch den Film für realistisch halten, weil sich keiner vorstellen kann, dass einem so viel Mist passiert wie Ihnen." Freunde sagen auch immer wieder: So viel Pech kann doch keiner haben.... Doch, leider schon. Ich arbeite so hart, so viel, ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal wirklich mal eine Woche frei hatte. Ich arbeite fast jedes Wochenende. Heißt es nicht, harte Arbeit zahlt sich aus?
Durch die Inflation sind die Buchungen für Fototage massiv in den Keller gegangen, bereits das ganze Jahr lang. Teilweise kamen nur 2-3 Personen zu Fototagen, so dass finanziell nichts übrig blieb. Zusätzlich meinte das Finanzamt, ich könnte mal eben für zwei Jahre komplett Steuern zahlen plus Vorauszahlungen fürs laufende Jahr. Wie das eine kleine Selbstständige schon in normalen Zeiten schaffen soll, ist mir ein Rätsel. Mir hat es in der momentanen Situation das Genick gebrochen. Bei weniger Aufträgen, gestiegenen Kosten auch noch solch einen Posten zu stemmen, unmöglich. Hinzu kommen noch um Wochen verspätete Zahlungen eines insolventen Kunden und prompt hatte ich meine erste Kontopfändung. So weit war es bislang noch nicht gekommen.
Ich bin seit Oktober in Therapie, weil ich langsam nicht mehr weiter weiß, ich will hier nichts von den Gedanken schreiben, die ich jeden Tag habe, sonst muss ich eine Triggerwarnung einfügen, aber trotz meiner tollen Therapeutin geht es mir nicht besser. Einfach, weil ich gerade vor einer Mauer stehe und nicht weiß, wie ich sie überqueren soll. Ich überlege, mein Business aufzugeben, nach mittlerweile 17 Jahren. So viel habe ich in der Zeit aufgebaut, habe tolle Kampagnen gemacht, bin seit zehn Jahren in TV und Medien und trotzdem muss ich mich krumm buckeln, um irgendwie über die Runden zu kommen. Immer wieder gibt es einen neuen Schlag in die Fr****. Und da stehe ich nun und bettle wieder um Geld. Ich schäme mich in Grund und Boden dafür, nie wieder wollte ich sowas machen müssen.
Aber es ist der letzte Strohhalm, an den ich mich klammere. Ich möchte nicht aufgeben, was ich so liebe, ich wüsste derzeit auch keine Alternative. Aber allein der Gedanke, alles aufgeben zu müssen, wofür ich so gekämpft habe, zerreißt mir das Herz. Daher habe ich mich entschieden, hier nochmal zu aktualisieren. Glaubt mir, das fällt mir verdammt schwer.
Aam 11.8. war mein Geburtstag und es wäre ein schönes Geschenk, wenn ich weiter machen könnte mit dem, was ich am besten kann….
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Silvana Denker
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Bruchertseifen, Rheinland-Pfalz