Jens Söring — Neustart nach 33 Jahren US-Haft

33 Jahre hinter Gittern — unschuldig

12.262 Tage verbrachte ich im Gefängnis — für ein Verbrechen, das ich nicht begangen habe. 2019 wurde ich auf Bewährung entlassen, nach 33 Jahren, allerdings ohne offizielle Anerkennung meiner Unschuld.

Die Entscheidung des Gouverneurs von Virginia, den Justizirrtum in meinem Fall nicht amtlich anzuerkennen, empfand ich als schreckliche Ungerechtigkeit. Damit wurde mir die Wahrheit über mein eigenes Leben gestohlen, denn: Ich bin unschuldig! Nach 33 verlorenen Jahren hätte der Gouverneur diese Wahrheit sagen können und müssen.

Doch hätte er dies getan, hätte ich einen Anspruch auf 1,4 Millionen Dollar Haftentschädigung gehabt. Indem der Gouverneur mich auf Bewährung entließ, ersparte er seinen Steuerzahlern diese Summe. Ich wurde mit 53 Dollar entlassen.

Für meine Freiheit bin ich dankbar. Aber die Ungerechtigkeit, mir die Anerkennung meiner Unschuld zu verweigern, schmerzt mich bis auf den heutigen Tag.

Und diese Ungerechtigkeit hat auch finanzielle Konsequenzen: Ich muss mich ohne Haftentschädigung irgendwie durchschlagen, nach 33 Jahren Isolation im Gefängnis. Das habe ich bisher auch geschafft, und zwar ohne staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Aber leicht war und ist das nicht.

Viele Menschen denken, ich verdiene mit Medienauftritten Geld, aber dem ist nicht so. Mit der Ausnahme von Superstars wie Boris Becker bekommt man kein Geld für Interviews. Übrigens auch nicht von Netflix!

Trotzdem gebe ich nicht auf, ich kämpfe weiter:

• Am 4. August 2023 stellte ich in Virginia einen neuen Antrag auf eine Unschuldserklärung („pardon petition“).

• In Deutschland baue ich mir ein neues Leben als Coach, Redner und Podcaster auf, siehe https://jens-soering.de .

Das alles ist mit Kosten verbunden, die nicht gerade niedrig sind: Anwälte, Steuerberater, Vermieter usw. wollen alle bezahlt werden. Gleichzeitig muss ich versuchen, mein Alter irgendwie abzusichern, denn ich konnte ja nie in die Rentenkasse einzahlen.

Ich bitte hier nicht um Almosen, sondern um Start-up Finanzierung für ein neues, glückliches Leben, nach drei verlorenen Jahrzehnten. Wenn mich das Gefängnis eines gelehrt hat, dann ist es dies: Man kämpft am besten im Team, mit Unterstützung. Bitte werde Mitglied meines Teams! Bitte helfe mir bei meiner laufenden juristischen Schlacht gegen den Justizirrtum, sowie beim nicht immer leichten Aufbau meiner Karriere.

Wenn du mich dabei unterstützen möchtest, wäre ich dir sehr dankbar.