
Klinikaufenthalt Mäx nach seinem Weideunfall
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Moin, mein Name ist Katharina und ich möchte euch Mäx und Moritz vorstellen. Moritz, 16 Jahre alt, ein kleines schwarzes Shetlandpony und sein bester Shetlandponyfreund Mäx. Mäx, ebenfalls 16 Jahre alt und ein süßer, kleiner Grauschimmel mit schwarzen Tupfen auf dem Popo.
Beide sind seit über 8 Jahren beste Freunde und ich hatte am Wochenende die Freude mit meiner Freundin, die beiden kleinen Schlümpfe zu übernehmen.
Große Pläne hatte ich mit nun meinem ersten eigenen Shetty. Fleißig hatte ich bereits sämtliches Fahrzubehör für ihn gekauft, einen Sulky (einachsige Kutsche) und Zaum zusammen getragen. Dann war der große Tag, Max und Moritz zogen zu meinem Großpferd Robin und dessen Freund Nighty. Robin ist 25 Jahre alt und seit 10 Jahren mein treuer Begleiter, Nighty das Pony des Sohnes meiner Freundin. In der WG war nun kurz Unruhe, jedoch freundeten sich alle schnell an. Ich sehnte mir meine freien Nachmittage nach der Arbeit her, um Zeit mit meinen beiden Pferden zu verbringen und mit Mäx nun endlich Sulky fahren zu können. Da er etwas aus der Übung war und dringend abspecken musste, war natürlich erstmal Training angesagt.
Dienstag, 3 Tage nach dem Einzug, am späten Nachmittag, dann der Schockmoment: Meine Freundin vom Stall rief mich an. Normal telefonierten wir nie. 234min Sprachnachrichten in Summe, ja. Aber gab es einen Anruf von dem Anderen, war es definitiv ernst und ging zu 90% um die Pferde. So auch an diesem Tag: Mäx blutete aus dem Maul, warum wusste zu dem Zeitpunkt keiner, niemand hatte etwas gesehen.
Nun, ein Tierarzt muss her, diese kam schnell, untersuchte Mäx und fand einen tiefen Schnitt in der Zunge. Die Zunge war halb durchgetrennt und wir konnten uns nicht erklären woran das lag. Später fanden wir heraus, dass er sich am Heunetz in der Heuraufe verletzt haben musste. Dort fanden wir Blut.
Mit der Verletzung verwies sie uns in die Klinik, sie könne so etwas „hier draußen“ nicht nähen oder ggf. amputieren.
Der erste Panikmoment meinerseits: Klinik. Das beudetet hohe tierärztliche Kosten.
Der zweite folgte: Zungenamputation bedeutet bei Mäx explizit, dass ein Gebiss tragen zum Kutsche fahren nicht mehr realisierbar ist und somit aus versicherungstechnischer Sicht, Kutsche fahren für ihn unmöglich wird, da ein Gebiss für die Haftpflichtversicherung eine Kutschpferd verpflichtend ist.
Klar, man kann tausend andere Dinge mit dem Kleinen machen, aber war das Kutsche fahren doch ein großer Traum von mir. Auch wurde mir später noch klar, ohne Klinik Aufenthalt wäre es sein Todesurteil gewesen.
Also ihn aufgeladen und abends um 20 Uhr los in die 100km entfernte Klinik. Dort angekommen, wurde gleich operiert. Sie wollten versuchen die Zunge zu retten. Natürlich wartete ich, dass mein kleines Pony wieder aus dem OP kam und ich wieder zu ihm durfte. Gegen 0:40 Uhr war es dann so weit. Mein armes Pony zitterte von der Narkose und war deutlich angeschlagen, aber sie konnten die Zunge retten, wenn alles verheilt, sahen wir ein langem Ponyleben ohne Einschränkungen entgegen. Ich blieb die halbe Nacht bei ihm, fuhr erst nach Haus, als ich mir sicher war, er schafft das kurz ohne mich, um selbst etwas zu schlafen und den nächsten Tag zu arbeiten.
Geld muss ja jetzt definitiv ran. Nach der OP kam schon die erste Kostenschätzung: ca. 2.500€. Was eine Hausnummer für ein Pferd, welches 3 Tage in meinem Besitz war.
Am nächsten Morgen rief die behandelnde Tierärztin an, es ginge ihm den Umständen entsprechend gut, wenn es so weiter läuft, darf er Karfreitag nach Hause. Als ich nach der Arbeit bei ihm ankam, fand ich allerdings gar nicht, dass es ihm gut geht. Er sah müde und traurig aus, schien große Schmerzen zu haben, alles soweit normal nach einer großen OP und in der Fremde ohne seinen besten Freund und seine bekannten Möhrchengeber.
Ich tüddelte und kuschelte ihn, erzählte ihm, zuhause warten alle auf ihn und Robin passt auf seinen kleinen Kumpel Moritz auf. Als ich an dem Abend ging, machte ich mir Sorgen um ihn, ich wusste, wenn er nicht genug frisst, ist das schädlich, wenn nicht sogar gefährlich für seinen Stoffwechsel.
Das wurde mir dann auch am nächsten Morgen bestätigt. Die Leberfettwerte im Blut waren viel zu hoch und durch seine eher korpulente Figur zusätzlich noch erhöht. Die zu hohen Werte kamen von seinem Hungerstreik, stiegen die Werte weiter, kann er in einen schockähnlichen Zustand verfallen, der lebensbedrohlich ist. Um das zu verhindern stellte die Tierklinik meinen kleinen, viel zu runden Mäx auf eine Weide, weil wenigstens Gras nach seinem Geschmack war und die Rehe (eine weitere Stoffwechselerkrankung), die durch das viele ungewohnte Gras entstehen konnte, das deutlich kleinere Problem war, als der lebensbedrohende Triglyceridwert.
Ich fuhr so schnell es ging wieder hin und fand zumindest ein deutlich zufriedeneres Pony auf der Wiese vor. Das beruhigte mich etwas. Ich hatte, auf Anraten der Tierärztin alles an Futter, was er potentiell gern fressen würde dabei, ihm damit ein Buffet eröffnet und war auch soweit zufrieden mit seinem Fressverhalten.
Bananen mochten wir nicht, aber Äpfel und Möhrchen waren hoch im Kurs, auch das leckere Müsli meines Großen wurde dankend angenommen.
Am Abend die Blutkontrolle sagte, der Wert ist immer noch zu hoch, aber Mäx sei stabil. Er müsse aber dort bleiben und die Behandlung aktuell koste 400-500€ pro Tag. Auch da hab ich geschluckt, wusste ich doch, dass das Jahr 2025 bis jetzt kein günstiges Jahr gewesen war.
Mein Großer hatte schon mehrere hunderte Euros verschlungen, weil er auch nicht mehr der jüngste ist und zuvor wochenlang unter Kotwasser (freie Flüssigkeit im Darm) gelitten hatte. Aber eine Wahl blieb mir natürlich nicht, Mäx soll schließlich leben.
Heute ist Karfreitag und er darf nicht wie anfangs besprochen nach Hause. Aber die Tierärztin hat am Morgen etwas Entwarnung gegeben, dass die Laborwerte sich deutlich verbessert haben und im Laufe des Tages werden wir hoffentlich einen Entlasstermin festlegen können.
Noch habe ich keine genaue Kostenaufstellung, aber der Schätzung nach zufolge sind wir schon bei knapp 2.500 nur für den Klinikaufenthalt. Was an Nachbehandlung nötig ist und der Notfalleinsatz der Tierärztin am Dienstag Nachmittag gekostet hat, steht noch in den Sternen.
Ratenzahlungen sind grundsätzlich kein Problem, aber die Kosten sind bereits jetzt so hoch, dass die Raten eng werden jeden Monat.
Im Regelfall hat man für solche Situationen einen Notfallpuffer, jedoch hält sich das Leben meist nicht an diese Regeln. Einen Großteil der Kosten werde ich selbst stemmen können, freue mich aber trotzdem über jede Unterstützung. Auch wenn ihr den Beitrag nur teilt und euren Freunden zeigt.
Vielen lieben Dank für eure Unterstützung von Mäx und mir!
Organizer

Katharina Ott
Organizer
Zetel, Niedersachsen