Mama, wo ist mein Papa? ... "Ich passe auf unsere Lia auf"

Liebe Leser dieses Aufrufes. Wir sind Angehörige des Eutiner

Polizeireviers. Wir sind die Kolleginnen und Kollegen von

Sandra Hamann.

Unsere Sandra… fröhlich…fleißig…kollegial und Fundament

unseres blauen Teams. Seit ein paar Wochen ist Sandra nur

noch in Teilzeit da. Sandra ist schwanger! Im siebten Monat

und wir alle freuen uns mit ihr und ihrem Freund, dem werdenden Papa Patrick.

Es ist das erste Kind und beide sind furchtbar aufgeregt. Es

ist ein Wunschkind, was da heranwächst und jeden Tag spüren beide das Kind, wie es lebhaft tobt und strampelt.

Seit wenigen Tagen ist all das vorbei. Aus heiterem Himmel

wurde der werdende Vater, der gerade voller Stolz das Kinderzimmer eingerichtet hatte, aus dem Leben gerissen.

Patrick ist gestorben. Plötzlich. Einfach so.

Wir trauern um Lias Vater und wir können diesen Schicksalsschlag nicht begreifen. Es ist so surreal, war doch vor wenigen Tagen alles in bester Ordnung. Patrick hatte plötzlich

Probleme mit dem Sehen bekommen. Als dann noch Kopfschmerzen hinzu kamen, erreichte ihn eine herzzerreißende Diagnose.

Ein seltener Hirntumor. Ergebnis und Heilungschance würden in wenigen Tagen vorliegen. Die Hoffnung war groß. Optimistisch war man…das wird schon…bloß keine Aufregung für das ungeborene Kind, waren sich beide einig.

Es ist das erste Kind für die Beiden. Es wird ein Mädchen,

die Ultraschallaufnahmen sind wunderschön. Sie haben beschlossen, ihre Tochter Lia zu nennen.

Das Kinderzimmer ist fertig, das Nest für Lia bereitet. Als Eltern malt man sich vor der Erstgeburt das Unbekannte bunt

aus.

Die Geburt

Der frische Geruch des Babies

Der Kindergarten und der erste Schultag

Das Fahrradfahren muss man lernen, das Seepferdchen im

Schwimmunterricht

Pubertät und die erste große Liebe.

All das wurde am 11.06.2024 zerstört.

Patrick starb im Krankenhaus, bevor er die Ergebnisse erhalten konnte. Er verlor den Kampf gegen den aggressiven Tumor, bevor er ihn beginnen konnte.

Die Welt steht still. Für Sandra und ihre Eltern, für die Familie

von Patrick, für die Kameraden der zwei Feuerwehren, seine

geliebten Ehrenämter. Für alle Freunde und Bekannten.

Am 14. Juni wäre Patrick 39 Jahre alt geworden. Die Einladungen zur Party waren verschickt, Geschenke besorgt.

Sandra hat entschieden, den Geburtstag zu feiern. Mit allen

Gästen. Es war eine stille und sehr innige Feier.

„Ich passe auf unsere Lia auf!

Patrick kann nicht mehr helfen,

ist Sandra sich sicher, diesen Albtraum für ihr Kind zu überstehen.

Aber wir können helfen.

Wir alle, die den Beiden nahe stehen.

Wir, die fassungslos und traurig sind.

Es gibt weder Ehe noch Vaterschaftsnachweis. Ein kostspieliges juristisches Desaster steht bevor. Natürlich wird Sandra nicht in den Beruf zurück können, wie geplant.

Es wird an vielen Stellen fehlen.

An emotionaler Unterstützung und auch finanziell.

Darum hier unser Appell:

Wer kann, überweist Geld.

Wer mag, betet für Lia.

Wer stark ist, tröstet Sandra.

Lasst eure Herzen sprechen. Zeigt, dass ihr die kleine Familie

nicht alleine lasst.

Annika, Bille, Wiebke, Jan und Sven