Mein Papa Andreas

Liebe Welt da draußen.

Ich wende mich in tiefer Trauer und mit zerbrochenem Herzen an euch und brauche eure Hilfe. Vor 2 Tagen habe ich meinen wundervollen Papa auf sehr

sehr tragische Weise und völlig unerwartet verloren. Ich bin wie gelähmt und so unendlich traurig.

Er war doch noch viel zu jung

- der Schmerz ist unerträglich, und die Leere, die er hinterlässt, ist unvorstellbar.

Ich werde niemals seine strahlenden Augen vergessen, wenn er sich gefreut und glücklich war. Seine großen Hände, die meine kleinen Hände als sein kleines Mädchen im Winter umschlossen und gewärmt haben, sind jetzt einfach weg.

Dabei hatte doch mein kleines Mädchen, seine Enkelin, diese gerade erst festgehalten.

Mein Papa Andreas Seidel, war ein so außergewöhnlicher und wundervoller Mensch
 - ein kreativer Kopf bis in jede Fingerspitze. All seine Präparate im Naturkundemuseum Magdeburg erzählen Bände voll Geschichten und ich war immer wieder begeistert, mit wieviel Leidenschaft und Ideen er unzählige Menschen inspiriert hat und aus Ton, Stein, Farbe und Federn und mit dem Stift etwas gezaubert hat. Auch im Magdeburger Zoo 
hat er jede Woche mit seinen Zeichenschülern die Tierwelt auf Papier festgehalten. 
Seine Schöpfungskraft war doch so unermüdlich…. 
seine Liebe zu Tieren und zur Natur war grenzenlos.

Jetzt werden wir ohne ihn durch diese Gänge laufen und können ihn nichts mehr fragen, um dann wieder so viel Neues von seinem Wissen aufzusaugen und zu staunen. Er war der Mensch, der die Welt mit seiner Art ein Stückchen besser machen wollte. Ich bin so sprachlos und unendlich traurig.

Er ist nicht mehr bei mir… und ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, Abschied zu nehmen.
 Mein Papa war für mich immer mehr als nur ein Elternteil. Er war ein Vorbild, der mir und meinem Bruder so viel beigebracht hat und uns geliebt hat.

Er hinterlässt mir eine große Aufgabe und ich kann mich kaum in Gedanken sammeln, möchte ihm doch den letzten Weg, seine letzten Fußspuren… so schön und würdevoll gestalten, wie er es verdient hätte.

Ich brauche eure Hilfe.

Ich wäre euch so unendlich dankbar, mich in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Jede noch so kleine Spende wird mir helfen, diesen letzten Schritt mit Liebe und Dankbarkeit zu gehen. Die Organisation seiner Beerdigung, die Gestaltung eines Abschieds, die riesen Aufgabe aller Dinge die noch auf mich zukommen….

Ich weiß, er wurde von vielen Menschen geschätzt. Seine Familie und seine Freunde haben ihn verloren und ich wünsche mir, dass wenn ihr durch das Museum in Magdeburg staunend an den Vitrinen vorbeigeht, ihr an ihn denkt und strahlt. 
Das hätte ihm alles bedeutet - das würde mir alles bedeuten.

Ich danke euch aus ganz ganz tiefem Herzen und schicke meinen Papa einen letzten Kuss in den Himmel – zu ihm und seinen Tieren, seinen Geschichten, seiner Liebe, meiner Kindheit, meiner Erinnerung. Denn dort wird er ewig für mich weiterleben. 
Juliane