Unterstützung für Juan Pablo Gutierrez

Gegen Kohle, für das Überleben – Unterstütze Juan Pablo und die indigene Nation der Yukpa

ausgeCO2hlt für Juan Pablo Gutierrez

[English below]

Wir sammeln Geld für den Widerstand der kolumbianischen Yukpa gegen Kohle und für ihren Kampf ums Überleben – hilf uns dabei! Deine Spenden fließen vor allem in den Lebensunterhalt von Juan Pablo Gutierrez, der in Europa ein Netzwerk gegen Steinkohleimporte aufbaut. Juan Pablo ist delegierter Sprecher der Yukpa und befindet sich derzeit in Europa im Exil, da er da er von paramilitärischen Gruppen in Kolumbien als militärisches Ziel eingestuft wurde. Er baut in Europa ein Netzwerk gegen Steinkohleimporte auf und bringt seine dekoloniale Perspektive in europäische Kämpfe um Klimagerechtigkeit ein.

Die Yukpa sind eine von 115 indigenen Nationen in Kolumbien und ihr physisches und kulturelles Überleben ist akut bedroht. Sie werden von Steinkohletagebauen von ihrem Land vertrieben, die 16-mal so groß sind wie der Tagebau Garzweiler II oder doppelt so groß wie die Stadt Paris.

Die Biodiversität, von der sie als indigene Nation abhängen, wurde völlig zerstört. "Eine Kultur lebt mit ihrem Territorium", erklärt Juan Pablo Gutiérrez, "immer wenn eine Pflanze verschwindet, verschwindet ein Yukpa-Wort. Jedes Mal, wenn ein Element unseres Territoriums verschwindet, verschwindet auch das Wort, das es beschreibt. Die neuen Yukpa-Generationen werden als Waisen ihrer Kultur geboren." Auch erklärt Juan Pablo, dass seit Inbetriebnahme der Mienen jedes Jahr 40 Kinder der Yukpa durch die Folgen des Kohletagebaus an Atemwegserkrankungen sterben. Dieses Jahr sind schon 17 Kinder gestorben.

Die Flüsse, in denen sie fischten, wurden umgeleitet und sind versiegt. Der Kohlestaub setzt sich in die Lungen der Menschen fest und verursacht tödliche Atemwegserkrankungen. Paramilitärische Gruppen bedrohen und ermorden Menschen, die gegen dieses Unrecht protestieren.

Die Steinkohle wird von europäischen Konzernen abgebaut und importiert – gerade Deutschland ist ein großer Abnehmer. Die Verbrennung der Kohle ist extrem klimaschädlich - doch Emissionen sind nur eine Facette des Problems. Während die deutsche Wirtschaft mit unter hohen ökologischen und menschlichen Kosten gewonnene Steinkohle profitiert, wird die Geschichte von 500 Jahren kolonialer Ausbeutung indigener Gemeinschaften in den Amerikas fortgeschrieben.

Als Europäer* sehen wir es als unsere Verantwortung, den Widerstand der Yukpa zu unterstützen und den Kohleabbau zu stoppen. Deine Spende an Juan Pablo, der seit 4 Jahren im Exil in Europa lebt und aufgrund der kolonialen Politik der globalen Nordländer sein Land und seine Familie zurücklassen musste, ist ein direkter Beitrag zu dieser Sache.

Mit dieser Kampagne soll die politische Arbeit von Juan Pablo finanziert werden. Denn die Verteidigung der Nation der Yukpa ist ein Vollzeitjob und es bedarf finanzieller Ressourcen, um Netzwerke aufzubauen, auf Demonstrationen zu sprechen, sich mit anderen Kämpfen des Globalen Südens zu vernetzen. Juan Pablo hat in den vergangenen Jahren viel wichtige Vernetzungs- und Bildungsarbeit in der deutschsprachigen Klimagerechtigkeitsbewegung geleistet. Zusammen können wir ermöglichen, dass er diese wichtige Arbeit fortsetzen kann.

Hinter der Kampagne steht unsere Gruppe ausgeCO2hlt, die sich seit 2011 für Kohleausstieg und Klimagerechtigkeit einsetzt. Juan Pablo inspiriert uns dabei und erinnert uns immer wieder daran, dass Aufgeben keine Option ist. Er macht weiter, weil er keine andere Wahl sieht: „Wenn jemand mit einem Gewehr oder einer Maschine versucht, dein Land zu zerstören, kannst du nicht sagen, ich bin gerade zu deprimiert zum Kämpfen. Nein, du kämpfst.“

Obwohl indigene Bevölkerungsgruppen aktuell nur 4 % der Weltbevölkerung ausmachen, befinden sich 80% der Biodiversität unseres Planeten auf indigenen Territorien. “Wir haben 80 % der biologischen Vielfalt auf unserem Territorium, und zwar nicht zufällig, sondern weil unsere Lebensweise es ermöglicht hat, mit der Natur in Beziehung zu treten und zusammenzuleben“, so Juan Pablo.

Wir spenden nicht aus Mitleid, sondern weil es notwendig ist, dass indigene Aktivist*innen ihre Kämpfe um das Fortbestehen ihrer kulturellen und physischen Existenz fortsetzen - letztendlich geht es dabei um das Fortbestehen des Planeten und unser aller Überleben.

Mehr über Juan Pablo erfährst du hier:

https://taz.de/Aktivismus-in-Kolumbien/!5923314/

-----------------------------------

Against Coal, For Survival – Support Juan Pablo and the Indigenous Yukpa Nation

ausgeCO2hlt for Juan Pablo Gutiérrez

We are raising money for the resistance of the Colombian Yukpa against coal and for their fight for survival – help us with that! Your donations will primarily support the livelihood of Juan Pablo Gutiérrez, who is building a network against coal imports in Europe. Juan Pablo is the delegated spokesperson for the Yukpa and is currently in exile in Europe due to being classified as a military target by paramilitary groups in Colombia. He is establishing a network against coal imports in Europe and contributing his decolonial perspective to European climate justice struggles.

The Yukpa are one of 115 indigenous nations in Colombia, and their physical and cultural survival is at stake. They are being displaced from their land by coal open-pit mines that are 16 times the size of the Garzweiler II mine or twice the size of the city of Paris. The biodiversity they rely on as an indigenous nation has been completely destroyed. "A culture lives with its territory," explains Juan Pablo Gutiérrez, "every time a plant disappears, a Yukpa word disappears. Every time an element of our territory disappears, the word that describes it also disappears. The new Yukpa generations are born as orphans of their culture." Juan Pablo also explains that since the mines started operating, 40 Yukpa children die each year from the consequences of coal mining-related respiratory diseases. This year, 17 children have already died.

The rivers where they used to fish have been diverted and dried up. Coal dust settles in people's lungs, causing fatal respiratory diseases. Paramilitary groups threaten and murder people who protest against this injustice. The coal is mined and imported by European corporations – and Germany is a major consumer. The combustion of coal is extremely detrimental to the climate, but emissions are just one facet of the problem. While the German economy benefits from coal obtained at high ecological and human costs, the history of 500 years of colonial exploitation of indigenous communities in the Americas continues.

As Europeans, we see it as our responsibility to support the resistance of the Yukpa and stop coal mining. Your donation to Juan Pablo, who has been living in exile in Europe for 4 years due to the colonial policies of the global North countries that forced him to leave his land and his family, is a direct contribution to this cause.

This campaign aims to fund Juan Pablo's political work. Defending the Yukpa nation is a full-time job and requires financial resources to establish networks, speak at demonstrations, and connect with other struggles in the Global South. In recent years, Juan Pablo has carried out significant networking and educational work within the German-speaking climate justice movement. Together, we can enable him to continue this important work.

Behind this campaign is our group, ausgeCO2hlt, which has been advocating for coal phase-out and climate justice since 2011. Juan Pablo inspires us and reminds us that giving up is not an option. He persists because he sees no other choice: "When someone with a gun or a machine tries to destroy your land, you can't say, I'm too depressed to fight right now. No, you fight."

Although indigenous populations currently comprise only 4% of the world's population, 80% of our planet's biodiversity exists on indigenous territories. "We have 80% of the biodiversity on our territory, not by chance, but because our way of life has allowed us to relate to nature and coexist," says Juan Pablo.

We are not donating out of pity but out of the necessity for indigenous activists to continue their struggles for the preservation of their cultural and physical existence – ultimately, this is about the continuation of the planet and the survival of us all.

Learn more about Juan Pablo here:

https://taz.de/Aktivismus-in-Kolumbien/!5923314/