Road to happiness - Hilfe für Lio und seine Familie
Donation protected
Hallo ihr Lieben,
für alle die uns noch nicht kennen, wir sind Nina und Joni und unsere 3 wilden Kerle Lio(8), Marlo(7) und Juno(3).
Wir haben lange überlegt ob wir das wirklich machen können... eine Spendenaktion zu starten. Ist das wirklich richtig?
Wir haben ja eigentlich alles was man sich so wünschen kann... drei Kinder, Haus und Hund... so wie man es sich halt immer vorgestellt hat. Und dann gibt es da doch so viele schlimme Schicksale, für die Spenden gesammelt werden, die auch dringend Unterstützung brauchen. Ja so kann man es sehen und wir verstehen auch jeden der das so sieht!
Eine psychische Erkrankung und deren Auswirkungen auf das eigene Leben und das der gesamten Familie ist eben nach Außen auch nicht so präsent und wird daher häufig als nicht so gravierend wahrgenommen.
Wenn aber das eigene, erst 8-jährige Kind, plötzlich Suizidgedanken äußert und über mehrere Monate hinweg, mehrfach versucht sich das Leben zu nehmen, kann sich diese Wahrnehmung sehr schnell ändern!
Nachdem wir nun seit vielen Monaten um jegliche medizinische und therapeutische Hilfe für Lio kämpfen, von einer Warteliste zur nächsten verwiesen wurden und der Frust darüber in Lio und uns immer größer wurde, müssen wir jetzt selbst handeln und wollen und können nicht mehr länger warten!
Täglich kämpfen wir mit extremen Wutausbrüchen, bei denen wir ihn vor sich selbst und auch uns und seine Brüder vor ihm schützen müssen.
Die Auswirkungen, die das ständige Warten auf Hilfe für Lio und uns als Familie mit sich bringt, haben schon lange Ausmaße angenommen, die nicht mehr tragbar sind. Wir hangeln uns seit Monaten nur noch von Tag zu Tag und wissen langsam nicht mehr was es heißt, als Familie glücklich zusammen zu leben.
Eine Aussicht auf Besserung sehen wir leider nicht.
Wir haben zwar bis heute keine Diagnose, die uns schwarz auf weiß bestätigt was genau mit Lio los ist, jedoch sind wir uns mittlerweile sehr sicher, dass Lio Autist ist.
Seitdem wir uns mit dem Thema Autismus intensiver auseinandersetzen und es auch Lio erklärt haben, bekommen wir die Situationen deutlich besser in den Griff und lernen damit umzugehen.
Aber wie soll das mit der Schule weitergehen?! Seit den Weihnachtsferien geht Lio dort nicht mehr hin und steht mit der Schule und dem fremdbestimmten Lernen schon seit seiner Einschulung auf Kriegsfuß.
Nach vielen Gesprächen und einigen besuchten Seminaren zum Thema Autismus wissen wir, dass es in Deutschland, wenn überhaupt nur sehr wenige Schulen gibt, die für Autisten wirklich geeignet sind.
Damit das Thema Schule, nicht weiterhin, wie in den letzten drei Jahren, unser komplettes Leben bestimmt und alles andere darunter leiden muss, und wir nicht weiterhin darauf angewiesen sind auf fremde Hilfe zu warten, wollen wir den Versuch wagen Lio und uns als Familie selbst zu helfen.
Nach langem hin und her überlegen und recherchieren wie man, sowohl das Thema Schulpflicht umgehen, ein selbstbestimmtes Lernen ermöglichen und gleichzeitig eine eigenkreierte Familientherapie machen kann, kommen wir letztendlich zu dem Ergebnis, dass wir eine große Veränderung brauchen und dafür Deutschland verlassen müssen!
Damit wir das schaffen, brauchen wir Eure Unterstützung!!!
Schon seit ein paar Jahren erzählt uns Lio, dass er sich später mal ein eigenes Wohnmobil bauen und damit die Welt erkunden möchte...und unser Bauchgefühl sagt uns, dass das jetzt genau das ist, was wir alle brauchen, um als Familie wieder zusammen zu finden und wieder glücklich zu sein!
Wohin uns diese Reise letztendlich führen wird, wie lange wir unterwegs sind und ob das, was wir uns davon erhoffen eintreten wird, wird die Zukunft zeigen.
Ohne es zu wagen, können wir nichts davon rausfinden!
Wir sind bereits dabei uns mit den unterschiedlichsten Remote-Jobs und anderen Verdienstmöglichkeiten auseinanderzusetzen, wissen aber auch, dass es etwas Zeit brauchen wird, bis man sich etwas aufgebaut hat.
Daher brauchen wir für den Start unserer Reise dringend finanzielle Unterstützung und sind für jede noch so kleine Spende unendlich dankbar!!!
Fühlt euch gedrückt!!!
Falls Ihr Interesse daran habt noch mehr darüber zu erfahren, was wir in den letzten Monaten alles erleben mussten, lest gerne weiter oder werft auch einen Blick in den Zeitungsartikel der Stuttgarter Zeitung vom 01.04.2024. Hier gehts zum Zeitungsartikel.
Die ganze Geschichte
Glücklich und frei... so fühlten wir uns, als wir Anfang 2021 mit unseren 3 Jungs während dem Corona-Lockdown in Deutschland nach Südafrika aufbrachen, um kurz vor der Einschulung unseres Größten noch einmal ohne Rücksicht auf die Ferienzeiten zu reisen.
Damals ahnten wir noch nicht, was für ein Kampf das Thema Einschulung und die Schulpflicht in Deutschland für uns als Familie werden sollte.
Schon nach wenigen Wochen in der 1. Klasse fingen die Probleme an und das Kind mit kleinen „Startschwierigkeiten“ entwickelte sich rasend schnell zu einem „Systemsprenger“ und Schulverweigerer.
Nach der im Nachhinein sehr fragwürdigen Diagnose ADHS und entsprechender Medikation verlief das 2. Schuljahr an einer neuen Schule, erstaunlich gut und gab uns das Gefühl, dass es vielleicht doch nur etwas größere „Startschwierigkeiten“ waren und Lio irgendwann auch an einer „normalen“ Schule zurechtkommen würde.
Und wieder ahnten wir nicht, was da noch auf uns zukommen sollte.
Von einem auf den anderen Tag war Lio wie ausgewechselt und äußerte, mit gerade mal 8 Jahren, plötzlich täglich, dass er sterben wolle!
Ein Wutausbruch jagte den nächsten, alle für ihn greifbaren Gegenstände flogen durch die Gegend und es gab keinerlei Hemmschwellen mehr.
Oft reichte schon die kleinste Kleinigkeit, die nicht nach seinem Kopf ging, und er fing an wild um sich zu schlagen und los zu schreien, rannte auf die Straße, damit ihn jemand überfahren konnte oder wollte aus dem Fenster springen.
Vor allem zum Schutz seiner beiden jüngeren Brüder, die diese Situationen leider sehr häufig miterleben mussten, wohnte Lio anschließend bei Oma und Opa.
In die Schule zu gehen wurde unmöglich, da er auch dort drohte aus dem Fenster zu springen, die Lehrer angriff und bei jedem Versuch ihn dazu zu bringen in die Schule zu gehen der nächste stundenlange Wutausbruch folgte.
Unzählige Telefonate mit Kinderpsychologen, Ärzten und sämtlichen Kliniken führten leider nicht zu der bereits damals dringend benötigten Hilfe.
Wir gingen damals noch davon aus, dass man sofort Hilfe bekommen würde, wenn ein 8-jähriger Junge Suizidgedanken äußert und versucht sich umzubringen.
Aber für Kinder in diesem Alter gibt es in unserem Einzugsgebiet tatsächlich keine Notfallversorgung!
Sämtliche Tageskliniken wiesen uns ab, da sie keine Patienten mit Eigen- oder Fremdgefährdung aufnehmen könnten und die Wartezeiten bei niedergelassenen Ärzten lagen bei 9-12 Monaten!
Wir setzten Lio bereits im Dezember 2023 bei mehreren Kinder- und Jugendpsychiatrien auf die Warteliste für die stationäre Aufnahme.
Ein Schritt, der uns alles andere als leicht fiel, sollte er doch bedeuten, dass Lio für ca. 2-3 Monate allein in eine Klinik müsste.
Jedoch hatten wir die Hoffnung, dass ihm dort zeitnah geholfen werden könnte und vor allem die Möglichkeit bestehen würde endlich rauszufinden, was hinter seinem Verhalten steckt. Die Durchführung einer Diagnostik war bisher nämlich leider nicht möglich. Zum einen wird man bei allen Ärzten aufgrund von fehlenden Kapazitäten abgewiesen, noch lässt sich Lio auf jegliche Art von Testungen ein.
So sind nun schon über 5 Monate vergangen, ohne dass sich bezüglich der Warteliste für den Klinikaufenthalt etwas getan hat.
Eine verdammt lange Zeit im Leben eines 8-jährigen. 5 Monate Stillstand! Eine Zeit in der wir oft froh waren wenn die Tage einfach nur schnell vorbei waren.
Daran muss sich dringend etwas ändern!
Bitte helft mit und verändert unsere Welt!
Vielen Dank!!!
Fundraising team: road to happiness (2)
Nina Schwanitz
Organizer
Waiblingen, Baden-Württemberg
Jonathan Schwanitz
Team member