SaveOurSchwuz
#saveourschwuz
#ENGLISH VERSION BELOW
Warum wir , das SchwuZ , nach unserer Schließung aufgrund der Corona-Pandemie, Spenden sammeln und wofür wir diese ausgeben.
Wir möchten maximal transparent sein:
Das SchwuZ wurde 1977 gegründet und ist Deutschlands ältester queerer Club und größte queere Kulturinstitution. Seit dem Jahr 2013 befindet sich das SchwuZ in den Räumen der alten Kindl-Brauerei in Neukölln an seinem mittlerweile vierten Standort.
Die Räume werden durch die SchwuZ Kulturveranstaltungs GmbH betrieben, die zu 100% dem SchwuZ e.V. gehört. Das SchwuZ gehört somit direkt der Community und nicht irgendeiner Privatperson.
Durch den Umzug wurden in die Räume am Standort Neukölln bis heute rund 1,5 Millionen Euro investiert. Darüber hinaus hat das SchwuZ aktuell rund 100 Beschäftigte und im Durchschnitt monatlich rund 300 Dienstleister_innen wie DJs, Künstler_innen, externes Personal, Techniker_innen die bezahlt werden müssen.
So ist es um unsere Finanzen bestellt:
Das SchwuZ hat in den letzten drei Jahren 2017, 2018 und 2019 einen Jahresumsatz von je zwischen 1,9 und 2,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Dabei lag der Gewinn/Verlust VOR Steuern jeweils zwischen MINUS 100.000 in 2017 und PLUS 40.000 Euro in 2018.
Die Bilanzen sind veröffentlicht und können jederzeit eingesehen werden über den Bundesanzeiger.
Die Verteilung unserer Kosten strukturiert sich im groben wie Folgt: rund 50 Prozent der Ausgaben tätigen wir für unsere Belegschaft (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben). Damit ist das SchwuZ einer der größten Arbeitgeber_innen im queeren Bereich der Stadt.
Darüber hinaus gehen die Ausgaben hierfür drauf: Mieten, Versicherungen, Tilgung eines Darlehens für den Umbau der neuen Räume im Rahmen des Standortwechsels, GEMA-Gebühren, Honorare für Dienstleister_innen wie DJs, Künstler_innen, Reparaturen, Ersatzbeschaffungen, Wareneinkauf der Getränke, Marketing und Werbung, Steuern und Bankgebühren.
Die wenigen Überschüsse werden direkt wieder in die Räume und unsere Belegschaft investiert. Wir zahlen über dem gesetzlichen Mindestlohn und haben gerade den Umbau einer unserer drei Bars in Auftrag geben und den größten Teil davon schon im voraus bezahlt.
Auch macht das SchwuZ zahlreiche Veranstaltungen die betriebswirtschaftlich nicht rentabel - dafür umso wichtiger für die Community - sind. Und zwar weil wir es wichtig finden, das es solche Veranstaltungen gibt. Das müssen wir uns als Community-Ort leisten. Und das werden wir uns auch weiterhin leisten.
Warum sammeln wir jetzt Spenden?
Weil wir wissen, das unser aktuelles Polster sehr dünn ist und wir ohne Unterstützung bei laufenden Kosten höchstens wenige Wochen überleben können. Natürlich haben wir bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Kostendruck zu reduzieren wo es geht.
So haben wir Stundungen der Steuernach- und Vorauszahlungen, der Mieten, der Beiträge zur Sozialversicherung und der GEMA-Gebühren beantragt. Das dauert jedoch je nach Empfänger_in einige Zeit und wir können nicht immer eine positive Entscheidung voraussetzen.
Das Aufschieben von Zahlungen bedeutet übrigens nur, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt fällig werden.
Auch haben wir bereits den Willen mit unserem Betriebsrat eine Vereinbarung zu treffen, um Geld für Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit zu beantragen. Auch hier müsst ihr wissen, dass beispielsweise Beschäftigte mit Mini-Job keinen Anspruch auf Kurzarbeiter_innen-Geld haben.
Das ist für uns sehr schwer. Wir wollen ja vor allem mit dem gesamten Team weitermachen, sobald wir wieder dürfen. Da wir jedoch zum jetzigen Zeitpunkt kaum absehen können, wann und wie es weiter geht, sammeln wir jetzt Spenden ein.
Wir können aktuell noch nicht absehen ob eine Verlängerung der Schließung über den 20. April hinaus ansteht – dies würde die Gefahr uns in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu bringen deutlich erhöhen.
Insbesondere ist auch noch nicht absehbar, ob nach einer Wiedereröffnung der Betrieb sofort wieder auf 100% hochfährt. Wir müssen also auch nach Wiedereröffnung mit Einbußen rechnen. Die gestrichenen Einmietungen im Vermietungsgeschäft bis Sommer können wir definitiv nicht mehr reinholen.
Auf die versprochenen Hilfen der Politiker_innen können und wollen wir uns nicht verlassen. Derzeit sind zwar Programme angekündigt, aber noch nicht umgesetzt.
Natürlich werden wir alle Hilfsangebote die für uns in Frage kommen, auch in Anspruch nehmen - wann das ist, weiß jedoch heute noch niemand.
Wofür geben wir die Spenden aus?
Wir wollen diese in drei Bereiche gliedern: Zuerst wollen wir mit dem Geld möglichst lange die Belegschaft und damit die Arbeitsplätze im SchwuZ sichern.
Haben wir mehr Geld als benötigt eingesammelt, wollen wir im zweiten Schritt Künstler_innen, die sich in besonders prekären Situationen befinden, Einnahmen ermöglichen (bevorzugt FLTI* & Queer Refugees). Damit wollen wir möglichst unbürokratisch von uns einen Beitrag zum Bestreiten deren Lebensunterhalts ermöglichen.
Sollte es dann immer noch Mittel geben, die wir zur Verfügung haben, werden wir den Betrag an Lesvos Lgbtiq+ Refugee Solidarity spenden, die sich held_innenhaft um die Situation insbesondere von queeren Geflüchteten an den Europäischen Außengrenze kümmern.
Wir wissen, das jeder Cent den wir erhalten ein echter Vertrauensbeweis in unsere Arbeit und die Institution SchwuZ ist.
Wir versichern euch: wir werden euer Vertrauen nicht entäuschen.
Jede Spende erwärmt unsere Herzen und macht jede_n einzelne_n Spender_in zu einem besonderen Menschen in unseren Gedanken.
Danke euch für eure Unterstützung und euren Support.
Euer SchwuZ-Team.
#saveourschwuz
Why we collect donations for SchwuZ and what we‘ll spend them on
We want to work as transparent as possible:
SchwuZ was founded in 1977 and is Germany's oldest queer club and largest queer cultural institution. SchwuZ has been located in the rooms of the old Kindl brewery in Neukölln, its fourth location in 43 years, since 2013
The rooms are operated by SchwuZ Kulturveranstaltungs GmbH, which is 100% owned by SchwuZ e.V.. The SchwuZ therefore belongs directly to the community and not to any private person.
As a result of the move, around 1.5 million Euros have been invested on the premises at the Neukölln location to date. In addition, SchwuZ at this moment has around 100 employees and an average of around 300 freelancers working for the club, such as DJs, artists, external staff and technicians who all have to be paid per month.
Our finances are as follows:
SchwuZ has generated annual sales of between 1.9 and 2.2 million Euros in the past three years in 2017, 2018 and 2019. The profit / loss before taxes was between MINUS 100,000 Euros in 2017 and PLUS 40,000 Euros in 2018.
The balance sheets have been published and can be viewed at any time.
The distribution of our costs is roughly structured as follows: We spend about 50 percent of our expenses on our workforce (wages, salaries, social security contributions). This makes SchwuZ one of the largest employers for queers of the city and in all of Germany.
In addition, the expenditure goes towards: rents, insurance, repayment of a loan for the renovation of the new rooms as part of the change of location, GEMA fees, fees for freelancers such as Djs & artists, repairs, replacement purchases, purchase of drinks, marketing and advertising, taxes and bank fees.
The small surplus is reinvested directly into the location and our workforce. We pay above the minimum wage and have just commissioned the renovation of one of our three bars, but have paid most of it in advance.
The SchwuZ also comissions numerous events that are not economically profitable - making them all the more important for the community. Such as roundtables, discussions etc. We invest in those, because we think it is important that there are such events. We have to be able to afford that as a community place. And we want to be Every donation warms our hearts and makes each individual donor a special person in our thoughts.able to continue to afford that.
Why are we collecting donations now?
Because we know that our current cushion is very small and that we can survive for a few weeks at most on it. Of course, we have already set all levers in motion to reduce the cost pressure wherever that is possible.
For example, we have applied for deferral of tax payments and advance payments, rents, social security contributions and GEMA fees. However, depending on the recipient, this takes some time and we cannot always assume a positive decision.
And postponing payments only means that they are still due, although at a later date.
We also have the will to make an agreement with our works council to apply for money for short-time work at the employment agency. Again, you need to know that employees with a mini job, for example, are not entitled to short-time workers' money.
This is all very difficult for us. Above all, we want to continue with the entire team as soon as we are allowed to. However, since we can hardly foresee when and how it will continue, we are now collecting donations.
We cannot yet foresee whether the closure because of the Coroana Virus will be extended beyond the 20th of April by the city council of Berlin - this would significantly increase the risk of causing us unsolvable economic difficulties.
In particular, it is still not foreseeable whether the business will immediately start up again at 100% after a reopening. We must therefore expect losses even after reopening. We definitely can't get the canceled rentals in the rental business until summer back. They are a big loss for us.
We cannot and do not want to rely on the promised help from politicians. Programs have been announced but have not yet been implemented.
Of course, we will also take advantage of all the offers of help that come into question for us - but nobody knows when that is.
What will we spend your donations on?
We want to divide them into three areas: First, we want to use the money to secure the workforce and thus the jobs at SchwuZ for as long as possible.
If we have collected more money than needed, in the second step we want to provide income for artists who are in particularly precarious situations (preferably FLTI * & Queer Refugees). We want to enable us to contribute to their livelihood as unbureaucratically as possible.
If after that there are still funds available to us, we will donate the remaining amount to Lesvos Lgbtiq + Refugee Solidarity (https://www.facebook.com/LesvosLGBTIQRefugeeSolidarity/), who are heroeically taking care of the situation, in particular of queer refugees at the European border.
We know that every cent we receive is a real vote of confidence in our work and the institution SchwuZ. We assure you: we will not disappoint your trust.
Every donation warms our hearts and makes each individual donor a special person in our thoughts.
Thank you for all your help and support.
Your SchwuZ team.