Therapiekosten meiner Krebstherapie
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Hallo,
ich bin die 40jährige Svenja aus Hamburg. Ich liebe Bodybuilding, mag positive Stimmung, freue mich anderen den Tag schöner machen zu können, mit interessanten Menschen Zeit zu verbringen. Ich hatte viele Aufgaben im Leben, an denen ich stets wachsen durfte. Dank des Sportes wurde ich die, die ich immer sein wollte. Ich ließ meine Kindheit, meine Essstörung, Begegnungen etc. hinter mir und führe heute ein Leben, welches in meiner Hand liegt und fantastisch ist.
In einer Nachuntersuchung wurde am 03.11.2022 ein Rezidiv meines Gebärmutterhalskrebses festgestellt. März 2021 hatte ich eine schwere Op (eine radikale Hysterektomie) sowie eine nachgehende Strahlentherapie, um den Gebärmutterhalskrebs zu bekämpfen. Ich ging mutig meinen Weg, überstand beides bis auf für außen nicht erkennbare Schäden sehr gut, war sofort nach Ende der Bestrahlung wieder im Arbeitsleben, einen Monat später im Training und durfte bereits Mai 2022 - unfassbar schnell - mein Comeback auf der Bodybuilding Bühne feiern, welche ich nach dem dritten Wettkampf als Vize-Weltmeisterin verließ. Es war wundervoll, ich liebte es, den ganzen Weg dorthin. Endlich wieder mein Leben, wie ich es mir aussuchte. Ich war unendlich dankbar, mein Leben weiterführen zu können. Schon immer war ich jeden Morgen dankbar, aufwachen zu dürfen, ohne Beschweren zu spüren. Meine Gesundheit hat schon immer einen hohen Stellenwert gehabt, seit ich lernte, mit und nicht gegen meinen Körper zu arbeiten.
Ich habe mehrere Metastasen in der Lunge und hatte eine an der Wirbelsäule, die bereits bestrahlt wurde. Ich habe einen Onkologen gefunden, der eine Privatpraxis hat. Ich begann dort am 03.01.2023 zunächst eine systemische Therapie als Selbstzahler. Sobald meine Entzündung in der Lunge weg ist, zusätzlich eine dortige Bestrahlung, die Kassenleistung ist. Damit habe ich das Lungengeschehen hoffentlich vermindert. Bis heute (28.05.23) konnten wir das Voranschreiten stoppen, den Tumormarker senken. Es handelt sich bei meiner Therapie und eine Kombination aus Hyperthermie, MTX-HSA und Curcumin-HSA Infusionen. Ab Juni kommt die Insulinpotenzierte Niedrigdosis Chemotherapie dazu. Wir haben einen Bluttedt gemacht, der erkennen lässt, welche Medikamente wirken und welche nicht, so dass nur schädliche nicht zum Einsatz kommen und vielleicht etwas wirksam ist, was man bei meinen Krebs nicht verwendet. DAS nenne ich individuelle Therapie und nicht das Standardverfahren.
Im Anschluss verspricht eine regionale Chemotherapie hinsichtlich des soliden gynäkologischen Tumors den größten Erfolg. Bei dieser Form wird das Medikament nur im Blutkreislauf des Tumors gegeben und herausgefiltert, ehe es durch den ganzen Körper laufen kann. Dadurch sind so gut wie keine Nebenwirkungen spürbar und der Tumor erhält die Dosis viel konzentrierter, als bei den üblichen Chemotherapien, die auf alle Zellen im gesamten Körper wirken. Diese kostet 27.000 Euro und würde in Stralsund stattfinden. Im Gegensatz zu den privaten zahlt die gesetzliche Krankenkasse diese Therapie nicht. Hier ist tatsächlich der Unterschied von Kassen- zu Privatpatient gravierend zu spüren.
Mit den beiden privatärztlichen Therapien kann ich im Arbeitsleben bleiben und muss nicht in die Erwerbsunfähigkeit, die die doppelte Chemotherapie mit dem Antikörper und der Immuntherapie mit sich bringen würden, da ich zu schwach für den Alltag wäre. Am Ende wäre ich tot therapiert.
Da ich schon rund 13.000 Euro für 7 Durchläufe (dachte zuerst knapp 6.000 Euro, aber da hat sich noch einiges zu ergeben) für die erste systemische Therapie aufbringen muss, ist es danach bis zu 27.000 ein sehr langer Weg, für den ich noch sehr lange arbeiten muss. Auch reicht ein 7maliger Durchlauf nicht aus, um mich bis auf das Rezidiv zu befreien, so dass die regionale Chemo umgesetzt werden kann. Daher habe ich den Aufruf erhöhen müssen. Leider habe ich aufgrund des bösartigen Tumors keine Jahre Zeit, bis ich die Behandlung beginnen sollte und so wurde ich auf die Idee gebracht, diesen Aufruf nach Unterstützung zu schreiben, auch wenn es mir schwer fällt, da ich immer stolz bin, Dinge alleine zu schaffen.
Kassenärzte schlugen mir mehrfach eine zweifache Chemotherapie plus Antikörpertherapie plus Immuntherapie vor, da das so in der allgemeinen Leitlinie steht (Metastasen da, dann nur noch das. Scheiss auf Einzelfall). 4,5 Monate je Durchlauf und 3 Durchläufe wollen sie machen. Ziel der Therapie wäre angeblich meine Lebensverlängerung. Die Patienten leben gemäß der verschiedenen Studien noch zwischen 8,3 und 24 Monaten. Keiner überlebt. Auf meinen Einwand, dass ich bei diesen vielen Medikamenten doch an den Nebenwirkungen der Therapie sterben würde hörte ich „wenn Sie nichts machen, sterben Sie ja auch…“ (Empathie?). Die Nebenwirkungen sind unfassbar weitläufig und beenden ein Leben, wie man es leben möchte, ehe man dann trotzdem viel zu früh verstirbt und jeden Tag spürt, wie es abwärts geht. Dieser Weg soll nicht der meine sein. Ich werde weiter leben und eine Therapie machen, die mich sonst sehr gesunde Person nicht zerstört. Und ohne zerstörerische, sondern heilende Therapie, werde ich auch noch sehr viele schöne Jahre haben können.
Ein Albtraum, wenn andere sagen müssten, ich hätte es zum Ende so schwer gehabt und mein Tod sei eine Erlösung für mich gewesen. Es würde bedeuten, ab Beginn keinen einzigen schönen Tag mehr zu haben und das, wo es mir heute doch absolut prima geht! Das passt einfach nicht zusammen...
Die Dankbarkeit für Unterstützung ein gesundes Leben weiterführen zu dürfen, könnte ich in Worten nie so stark ausdrücken, wie ich sie verspüre. Wenn ich irgendwie kann, gebe ich auch sehr gerne dort wo ich helfen kann, etwas zurück!
Unter www.svenjasiewert.com sind Links zu Websites, die die Therapien genauer erklären. Ich werde im Laufe der Zeit noch weiter ergänzen.
Organizer
Svenja Siewert
Organizer
Hamburg, Hamburg